Am liebsten hätte ich Sara Marita Kramer im Auslauf in den Arm genommen und getröstet. So leid hat mir das junge Mädel getan. Nach der Disqualifikation in Hinzenbach, dem Corona-Wirbel in Rasnov hat sie jetzt auch noch bei der WM auf brutale Weise eine Medaille verpasst. Und das als Halbzeit-Weltmeisterin. Eine Kolumne von Andi Goldberger.
Die Verkürzung im Finale unmittelbar vor der Salzburgerin war sicher nicht fair. Für mich gab es keinen Grund noch einmal eine Luke runterzugehen. Wir waren in diesem Durchgang noch weit weg von der Hillsize. Und ein Blick auf die Windpunkte zeigte, dass alle Springerinnen Rückenwind hatten.
Schiefe Optik
Es hat vielleicht eine schiefe Optik, dass Vize-Renndirektor Miran Tepes und die neue Weltmeisterin Ema Klinec beide aus Slowenien sind. Ich unterstelle wirklich niemandem Absicht. Aber es hat sich wieder gezeigt, dass man bei den Besten nicht mehr den Anlauf verändern darf. Damit greift die Jury direkt in den Wettkampf ein.
Kramer hat eine gefühlte Ewigkeit am Ablauf auf ihren Sprung warten müssen, da beginnt das Hirnkastl zu rattern. Das Ergebnis mit dem verpatzten Sprung haben alle gesehen.
Suchte Fehler bei sich
Umso mehr hat mich ihr TV-Interview beeindruckt, in dem sie die Fehler für die verpasste Medaille bei sich suchte. Mit dieser Einstellung wird Sara noch sehr viel gewinnen.
Andi Goldberger, Kronen Zeitung
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