„In einer normalen Saison arbeiten wir voll am Anschlag. Heuer blieb das aus“, erklärt Primar Manfred Mittermair von der Unfallchirurgie im Klinikum in Schwarzach. 863 Patienten mussten er und seine Kollegen im Zeitraum von 24. Dezember 2020 bis 21. Februar 2021 versorgen. Ein Minus von 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Es sind ja nur Österreicher auf der Piste. Die Skifahrer haben heuer mehr Platz gehabt“, so Mittermair. „Wobei, langweilig wird uns deswegen noch lange nicht.“
Dennoch beschert der Rückgang dem Spital auch finanzielle Verluste. Geschäftsführerin Cornelia Lindner spricht von 2,3 Millionen Euro, die in der Kasse des Pongauer Krankenhauses fehlen. Die Klinik-Chefin muss darum den Sparstift ansetzen. „Im Team Unfallchirurgie erfolgt derzeit ein Abbau sowohl von Urlauben als auch von Überstunden“, so Lindner. Auch von Personalumschichtungen zwischen Chirurgie und Orthopädie und dem Einsatz der Chirurgie-Mitarbeiter bei den Covid-Tests und -Impfungen ist die Rede.
Hinter den langfristigen wirtschaftlichen Folgen der Verluste steht noch ein Fragezeichen. „Das Land hat uns, wenn nötig, volle Unterstützung zugesagt“, betont Lindner.
Auch im Tauernklinikum müssen Mitarbeiter aufgrund eines Defizits bei den Einnahmen von 1,4 Millionen Euro Überstunden und Urlaubstage abbauen. In den Häusern in Zell und Mittersill sank die Anzahl der versorgten Wintersport-Verletzungen bisher um 40 Prozent im Vergleich zur Vorsaison. „Im Endeffekt bedeutet so ein Rückgang von Nutzern immer auch einen Einnahmen-Entgang. Wir werden jedenfalls versuchen, zu sparen“, heißt es aus dem Krankenhaus. Als sicher gilt nur: „Auf keinen Fall Kündigungen, wir brauchen die Leute ja wieder.“
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