Die Situation ist „besorgniserregend, das muss man ganz offen sagen“ - mit diesen Worten hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag die aktuell steigenden Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen kommentiert. Österreich müsse derzeit Erhöhungen registrieren, was vor allem daran liege, dass sich die Mutationen durchsetzten. Landesweit seien durchschnittlich bereits etwas mehr als 50 Prozent der Infektionen auf die britische oder die südafrikanische Virusvariationen zurückzuführen.
Einmal mehr beschwor Anschober bei der Pressekonferenz zum Start des Beraterstabs für psychosoziale Auswirkungen der Pandemie, der in der Früh seine Arbeit aufnahm und aus sieben Experten besteht, dass es bis Ostern „noch einmal schwierig“ werde - „da müssen wir durch“. Dann, durch die erhöhte Impfquote und die saisonalen Veränderungen, sollte sich die Situation schrittweise verbessern.
„Wir merken eine Müdigkeit“
Das wird wohl auch Auswirkungen auf die Stimmung im Land haben. Denn, so der Minister: „Wir merken eine Müdigkeit, die sich in unterschiedlicher Form auf die Menschen auswirkt und psychosoziale Folgen haben kann.“ Aus diesem Grund wurde der dritte Beraterstab im Gesundheitsministerium gestartet - zu dem virologischen und dem Stab für rechtliche Fragen gesellt sich der Beraterstab für psychosoziale Folgen. Geleitet wird das Team von Michael Musalek, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie.
Derzeit herrsche eine Desillusionierungsphase vor - wo der Zusammenhalt in der Gesellschaft zerbröckelt, so Notfallpsychologin und Krisenexpertin Barbara Juen von der Universität Innsbruck. Doch wir müssten wieder lernen, „dass wir alle gemeinsam in einem Boot sitzen. Zu Beginn wird sich der Stab vor allem mit der Betroffenheit von Kindern und Jugendlichen beschäftigen.
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