Die Austrian Airlines, die im Vorjahr wegen der Coronavirus-Krise mit 450 Millionen Euro Steuergeld gerettet werden musste, hat nun drei ihrer zwölf Langstreckenflugzeuge verkauft. Bei den veräußerten Jets handelt sich um drei Boeing 767 mit einem Durchschnittsalter von 28,5 Jahren. Wie viel der Verkauf in die Kassen der Fluggesellschaft spült, ist nicht bekannt. Mit dem Käufer, dem US-Unternehmen MonoCoque Diversified Interests, sei über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart worden, hieß es am Freitag. Bis Anfang 2022 wird die Flotte um rund ein Viertel reduziert.
Die verbleibenden drei Boeing 767 sind zwischen 20 und 22 Jahre alt. Ebenfalls behalten werden sollen die sechs größeren Langstreckenjets des Typs Boeing 777. Bis Anfang 2022 werden insgesamt 28 Flugzeuge die AUA-Flotte verlassen: Neben den nun verkauften drei Boeings 767-300ER werden auch 18 Dash-Turboprops sowie sieben Jets vom Typ Airbus A319 abgegeben. Die Fluglinie wird dann nur mehr mit rund 60 Flugzeugen unterwegs sein. Vor der Pandemie waren es über 80.
Staat rettete Fluglinie mit 450 Millionen Euro
Der AUA-Vorstand geht davon aus, dass die Airline um ein Viertel kleiner aus der Coronavirus-Krise kommen wird. Im Vorjahr musste die Fluglinie deshalb mit 450 Millionen Euro vom österreichischen Staat gerettet werden. Konkret bekam die Lufthansa-Tochter 150 Millionen Euro Zuschuss aus Steuergeld sowie weitere 300 Millionen Euro als Kredit, der zu 90 Prozent von der Republik Österreich besichert ist. Der deutsche Mutterkonzern schoss seinerseits weitere 150 Millionen Euro zu.
Sollte die Lufthansa-Tochter AUA den Kredit nicht zurückzahlen können, gehen die - dann zahlungsunfähige - AUA und deren nicht geleaste Flugzeuge in das Eigentum des österreichischen Staates über, wie es damals bei der Vertragsunterzeichnung hieß.
AUA hofft auf Urlaubspassagiere im Sommer
Vergangene Woche hatte die AUA angekündigt, ab Ende März etliche Destinationen wieder aufzunehmen, darunter Barcelona, Dubrovnik und Florenz. Zudem sind zahlreiche Urlaubsdestinationen zurück im Angebot, zum Beispiel in Griechenland, Italien oder Spanien. Im Interkontinental-Streckennetz sind Amman, Bangkok, Chicago und Tokio wieder im Flugplan.
Man hoffe darauf, „dass uns eine rasche Erhöhung der Impfrate und eine entsprechende Lockerung von Reiserestriktionen künftig weiteren Auftrieb gibt“, erklärte AUA-Vorstand Michael Trestl. Allgemein geht die Luftfahrtbranche davon aus, dass die touristische Nachfrage schneller wieder anzieht als jene nach Geschäftsreisen.
Quelle: APA
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