Das kommunistische Kuba will seine Bevölkerung mit eigenen Impfstoffen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 schützen. Gleich vier Präparate werden zurzeit in klinischen Studien getestet. Noch im ersten Halbjahr will man alle Bewohner der Insel mit einem selbst entwickelten Vakzin impfen. Zwei von diesen Impfstoffen - Soberana 01 und Soberana 02 befinden sich in Phase III der klinischen Tests und könnten schon bald zugelassen werden. Schon demnächst will man mit Impfungen starten.
Bereits am 29. Dezember hat der Direktor des staatlichen Finlay-Impfstoff-Institutes in Havanna Vicente Verez Bencomo, gegenüber der Staatszeitung „Granma“ erklärt, das Land könne „die kubanische Bevölkerung innerhalb des ersten Halbjahres 2021 gegen SARS-CoV-2 immunisieren“. In Kuba selbst sei die Impfung kostenlos und freiwillig.
Arbeiten an insgesamt vier Impfstoff-Kandidaten
Während im Finlay-Institut die Impfstoffe Soberana 01 und 02 - offiziellen Angaben zufolge haben sich beide als sicher erwiesen - entwickelt werden, arbeiten andere biotechnologische Institute der Insel an weiteren Impfstoff-Kandidaten namens Abdalá und Mambisa. Letzterer soll nasal verabreicht werden können, heißt es.
Die kubanischen Forscher gehen davon aus, noch im Laufe des heurigen Jahres alle Bewohner der Insel impfen zu können. „Kuba werde eines der ersten Länder der Welt sein, das im ersten Halbjahr 2021 seine gesamte Bevölkerung immunisieren kann“ - trotz US-Blockade, twitterte der Präsident der kubanischen Unternehmensgruppe BioCubaFarma, Eduardo Martínez Díaz, Ende Jänner.
Vakzin muss nicht aufwendig gekühlt werden
Soberana 01 und Soberana 02 (Souverän 01 und Souverän 02), hätten in den ersten Studien gute Ergebnisse gezeigt. Die Impfstoffe seien sicher, zumal sie nicht das lebende Coronavirus, sondern nur Teile davon enthalten, sodass ihre Verabreichung Immunität erzeuge, aber keine größeren Nebenwirkungen hervorrufe. Und im Gegensatz zu den bisher auf dem Markt befindlichen Vakzinen bedarf etwa Soberana 02 keiner extra Kühlung.
Lange Erfahrung in der Impfstoff-Herstellung
Kuba verfügt über langjährige Erfahrung in der Impfstoff-Produktion. Diese wurde als Reaktion auf das Embargo durch die USA aufgebaut. Das staatliche Impfprogramm für Kinder umfasst elf Vakzine gegen 13 Krankheiten. Acht davon werden auf der Karibikinsel hergestellt.
In dem seit Jahrzehnten von der Kommunistischen Partei regierten Land mit rund elf Millionen Einwohnern sind seit Beginn der Pandemie knapp 47.600 Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 und 312 Todesfälle (Stand: 26. Februar, 16 Uhr) im Zusammenhang mit Covid-19 festgestellt worden.
Quelle: Agenturen
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