In der versunkenen Stadt Pompeji in Süditalien haben Archäologen einen einzigartigen Triumphwagen aus der Antike ausgegraben. Das vierrädrige Gefährt aus Eisen sei quasi intakt, teilte der Archäologiepark am Samstag mit. Den Fund hätten die Experten in der Villa Civita Giuliana im Norden der antiken Stadt gemacht. An der Seite ist er mit Dekorationen aus Zinn und Bronze verziert, die Männer und Frauen in erotischen Szenen zeigen.
Den Forschern zufolge ist dieser Fund einzigartig in Italien. Der Wagen wurde nach ersten Erkenntnissen von der römischen Elite für feierliche Anlässe verwendet. Auf ihm hatten demnach ein bis zwei Menschen Platz. Der Fundort auf dem Areal der Villa hatte bereits 2018 für Aufsehen gesorgt, weil dort die Überreste dreier Pferde entdeckt worden waren.
Offenbar war nicht nur Archäologen der Wert dieses Ortes bekannt, denn Räuber gruben sich in Tunneln bis in die Ausgrabungsstätte vor, um dort zu plündern. Dadurch entstanden auch Schäden, die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall.
Italiens Kulturminister Dario Franceschini zeigte sich erfreut über den jüngsten Fund. „Pompeji verblüfft uns weiter mit seinen Funden und so wird es noch viele Jahre sein mit 20 Hektar, die noch auszugraben sind“, sagte er am Samstag.
Die antike Stadt Pompeji liegt am Fuße des Vulkans Vesuv. Bei Ausbrüchen im Jahr 79 nach Christus hatten Asche, Schlamm und Lava die Siedlungen unter sich begraben und die Stadt teils konserviert. Im 18. Jahrhundert wurde Pompeji wiederentdeckt. Die Ausgrabungsstätte gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Italien und birgt immer wieder sensationelle Funde.
Quelle: APA/dpa
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