Leichensäcke bei Demo

Proteste nach „VIP-Impfungen“ in Argentinien

Ausland
28.02.2021 19:38

Nach einem Skandal um sogenannte VIP-Impfungen sind in Argentinien Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Buenos Aires versammelten sich die Demonstranten vor dem Regierungssitz und forderten eine gerechte Verteilung des Corona-Impfstoffs. Außerdem wurden Attrappen von Leichensäcken mit den Namen der Geimpften aus dem Umfeld der Regierung aufgestellt. Die "Freunde der Macht" hätten "Leben gestohlen".

Der Skandal war ans Tageslicht gekommen, nachdem ein Journalist im Radio berichtet hatte, er sei dank seiner persönlichen Freundschaft mit Gesundheitsminister Ginés González García bereits außer der Reihe geimpft worden. Der Minister musste daraufhin zurücktreten.

Für diesen Demonstranten ist Präsident Alberto Fernandez offenbar nur eine Marionette. (Bild: ALEJANDRO PAGNI / AFP)
Für diesen Demonstranten ist Präsident Alberto Fernandez offenbar nur eine Marionette.

Auch Minister samt Familie geimpft
Die Regierung veröffentlichte inzwischen eine Liste mit 70 Personen, die in einem Verstoß gegen die Impfreihenfolge bei der Immunisierung vorgezogen wurden, darunter Wirtschaftsminister Martín Guzmán sowie Ex-Präsident Eduardo Duhalde, dessen Frau und Kinder.

„Impfungen sollten kein Privileg sein“, fordert diese Demo-Teilnehmerin am Samstag. (Bild: AP Photo/Natacha Pisarenko)
„Impfungen sollten kein Privileg sein“, fordert diese Demo-Teilnehmerin am Samstag.
Leichensäcke repräsentierten an Corona verstorbene Menschen. Darauf die Nachricht: „Ich habe auf eine Impfung gewartet, doch sie wurde Albertos (der Präsident Argentiniens, Anm.) Freunden verabreicht.“ (Bild: AP Photo/Natacha Pisarenko)
Leichensäcke repräsentierten an Corona verstorbene Menschen. Darauf die Nachricht: „Ich habe auf eine Impfung gewartet, doch sie wurde Albertos (der Präsident Argentiniens, Anm.) Freunden verabreicht.“
Attrappen von Leichensäcken boten ein schauriges Bild. (Bild: ALEJANDRO PAGNI / AFP)
Attrappen von Leichensäcken boten ein schauriges Bild.
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Sie haben damit begonnen, die Freunde der Macht zu impfen. Damit stehlen sie das Leben von jemand anderem.

Demonstrantin Irene Marcet

„Barbarischer Akt“
„Sie haben damit begonnen, die Freunde der Macht zu impfen“, sagte die Demonstrantin Irene Marcet. „Damit stehlen sie das Leben von jemand anderem.“ Am Zaun des Regierungssitzes Casa Rosada befestigten die Demonstranten Attrappen von Leichensäcken mit den Namen der Geimpften aus dem Umfeld der Regierung. Präsident Alberto Fernández verurteilte dies als „barbarischen Akt“.

Quelle: APA

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