Warterei nervt. Vor allem, wenn man 12 ist. So spannend es für Helena Zengel war, die „Golden Globes“ per Schaltung aus Los Angeles zu verfolgten, sie war natürlich auf eines gespannt: Hatte sie mit ihrem Film „Neues aus der Welt“ den Preis für beste Nebendarstellerin gewonnen? Für die Antwort auf diese Frage musste Deutschlands jüngster Hollywood-Export sich - da Berlin zeitlich neun Stunden Los Angeles voraus ist - die Nacht um die Ohren schlagen.
Endlich um 19.10 Uhr Ortszeit löste sich die Spannung. Leider nicht mit einem Freudenschrei. Statt Zengel hatte Jodie Foster - einst ein Kinderstar wie sie - gewonnen. Was ging in dem Moment in ihr vor? Sie ist schon viel zu sehr Profi, als dass man es ihr hätte anmerken können.
Ein kleiner Trost: Die Berlinerin war an diesem Tag „Enterpress News Agentur“ zufolge auf dem Titel der Los Angeles Times verewigt. Mit einer ganzseitigen Anzeige für ihren Film. Was sie nicht sehen konnte und was sie vermutlich auch nicht interessiert hätte, waren sieben Seiten weiter eine andere ganzseitige Anzeige. Aufgegeben von der Anti-Rassismus-Aktion „Time‘s Up“. Die beklagte sich, dass es in der 87-köpfigen Hollywood Foreign Press Association „nicht ein einziges schwarzes Mitglied“ gibt.
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