Offene Kommunikation in Familien ist das A und O. Doch wie viel sollten Kinder in Bezug auf die Sexualität von Eltern wissen? Eine differenzierte Betrachtung offenbart überraschende Perspektiven, wo die Grenze der Kinder liegt.
In Familien wird unterschiedlich mit dem Thema elterliche Sexualität umgegangen. Während die einen Schubladen und Schlafzimmertüren pedantisch versperren, tauschen andere Zärtlichkeiten vor der Familie aus.
Wie viel sollen Kinder über das Sexleben ihrer Eltern erfahren? Manuel bekam mit 11 Jahren mehr mit, als ihm lieb war. Seine Eltern stritten vor ihm über die Affären seiner Mutter, der Vater zog sich dann oft tagelang zurück. „Es war schrecklich, ich wollte das nicht wissen.“
Altersadäquater Umgang
Ähnliches berichtet Hannah. Ihre Eltern fanden sich selbst besonders progressiv - und stellten ihr mit 14 das befreundete Paar vor, mit dem sie seit Jahren in einer offenen Ehe lebten. Heute würde man es wohl als polyamores Beziehungsmodell bezeichnen. Hannah fand das alles andere als toll: „Wie es mir damit geht, war ihnen egal.“ Kondome unter dem Bett, Sextoys im Badezimmer: Zu viel Einblick in die elterliche Sexualität wird von Kindern als ekelhaft empfunden.
Müssen Eltern ihre Sexualität also verheimlichen? Nicht prinzipiell. Die Details gehen Kinder natürlich nichts an. Aber Scham zu vermitteln, ist der falsche Ansatz. Man kann mit Kindern sexuelle Fragen offen und altersadäquat besprechen.
Im Zentrum sollte jedoch nicht die Bedürftigkeit der Erwachsenen stehen. Wenn Sie eigene Erfahrungen teilen, fragen Sie sich immer: Wie geht es meinem Kind dabei? Die Grenzen des Kindes sollten auch Ihre Grenzen sein.
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