"Gregor ist geknickt und erledigt. Er kann derzeit nicht vor die Öffentlichkeit treten. Es tut mir leid, aber ich bitte um Verständnis", sagte Markus Prock, Onkel und Manager des Skispringers am Dienstag in einer eigens einberufenen Pressekonferenz, die ohne Schlierenzauer in Innsbruck stattfand. Dafür nahmen sein Arzt Wulf Glötzer von der Privatklinik Hoch-Rum und ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner Stellung.
Vier bis sechs Wochen Pause
Glötzer, der Schlierenzauer bereits im Frühjahr 2009 nach seinem Sturz bei Materialtests am rechten Knie operiert hatte, sagte: "Es sind weder Meniskus noch die Kreuzbänder beschädigt. Die Verletzung ist an einer günstigen Stelle. Es ist der ideale Ort für eine konservative Behandlung." Diese benötige aber seine Zeit, mit vier bis sechs Wochen rechnete der Arzt, womit auch die Teilnahme an der Vierschanzentournee ab 29. Dezember äußerst unrealistisch erscheint.
"Ein Skispringer benötigt einen stabilen Bandapparat, deshalb ist es auch wichtig, diese Zeit einzuhalten", sagte Glötzer, der aber auch eine mögliche kürzere Genesungszeit in Aussicht stellte. "Wir werden schauen, wie sich die Stabilität des Knies entwickelt", meinte Glötzer. Erst wenn Schlierenzauer das Vertrauen in sein Knie wiedergewonnen habe, ergebe es einen Sinn, auf die Schanze zu gehen. Bereits am Dienstag begann Schlierenzauer unter Leitung mehrerer Physiotherapeuten mit der Rehabilitation.
"Kopf hoch, Gregor"
Chefcoach Pointner, der seit Ende November schon seinen Schützling David Zauner durch einen Kreuzbandriss vorgeben muss, sprach von den Schattenseiten des Sports. Gregor sei auf einem guten Weg gewesen, er habe viel an seiner Persönlichkeit gearbeitet. "Es gibt viel, viel schlimmere Verletzungen. Aber persönlich ist Gregor kurzfristig alles zunichte gemacht worden", hatte Pointner Verständnis für das Nichterscheinen Schlierenzauers und richtete ihm aus: "Kopf hoch, Gregor!"
Comeback-Versuche hätten erst dann Sinn, wenn Schlierenzauer sich zu hundert Prozent fit fühlt und auch wieder das Vertrauen hat: "Erst dann kann ein Skispringer über die Grenzen des Möglichen gehen, so wie Gregor bei seinen Siegen."
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