Hilfe verzögert sich
Bosnien wartet auf Impfstoff: Kritik an Österreich
Bosnien-Herzegowina wartet auf Corona-Impfstofflieferungen aus der EU und macht für die Verzögerung auch die österreichische Regierung verantwortlich. Die bosnische Außenministerin Bisera Turkovic kritisierte, dass Österreich für die Organisation der Lieferung der von der EU zugesagten 100.000 Impfstoff-Dosen für ihr Land zuständig sei. Aus dem Außenministerium in Wien hieß es dazu am Montag, Österreich setze sich in der EU intensiv für eine Unterstützung der Westbalkan-Staaten ein.
Die bosnische Außenministerin zeigte sich vergangene Woche zunehmend ungeduldig: Sie erwarte, dass der im Rahmen des Programms der EU-Heranführungshilfe (IPA) zugesagte Impfstoff auch komme. „Voraussetzung dafür ist, dass diejenigen, die dies versprochen haben, ihr Versprechen auch umsetzen“, forderte Turkovic laut Medienberichten. Sie habe daher den österreichischen Außenminister kontaktiert. Bosnien wartet laut der Ministerin außerdem auf Lieferungen im Rahmen des Covax-Programms.
Österreich: „Planungen im Gange“
Das Außenministerium in Wien wollte am Montag nicht auf die Kritik eingehen. „Österreich setzt sich innerhalb der EU intensiv dafür ein, die Westbalkan-Staaten bei der Weitergabe von Impfstoffen aus den kollektiven EU-Ankäufen konkret zu unterstützen“, hieß es. Die Planungen seien im Gange. Gerade in Krisenzeiten sollte die EU ein „greifbares Zeichen der Solidarität“ setzen, „es wäre allerdings verfrüht, konkrete Zahlen und Daten in Bezug auf die geplanten Lieferungen an einzelne Länder zu nennen“.
Serbische Impf-Geschenke an Westbalkan-Nachbarn
Während Serbien dank Lieferungen aus China und Russland eines der Länder in Europa mit der höchsten Impfrate ist, hinken die anderen Westbalkan-Länder hinterher. Serbien hat bereits mehrere Nachbarländer mit Impfstoff-Geschenken bedacht. Auch Bosnien erhält Impfdosen vom Nachbarland. Der serbische Landesteil, die Republika Srpska, hat am Montag 20.000 Dosen vom russischen Vakzin „Sputnik V“ aus Serbien erhalten. Die größere bosnische Entität, die Bosniakisch-Kroatische Föderation, soll laut Medienberichten am Dienstag Impfstoff von AstraZeneca aus Serbien erhalten. Vereinbart wurde die Lieferung von 5000 Dosen.
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