Bis zu 20.000 Euro bringt ein ausgestopfter Steinadler am Schwarzmarkt, nur die wenigsten Täter werden erwischt. Über Wilderei und Sanktionen sprachen wir mit Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof.
Wie haben Sie von dem getöteten Adler erfahren?
Am 21. Jänner hat uns ein anonymes Schreiben erreicht, welches aufgrund des darin behaupteten Inhaltes unmittelbar an die Staatsanwaltschaft und an unseren Disziplinarrat übermittelt wurde.
Gab es nach der Berichterstattung Reaktionen?
Die Angelegenheit wird nicht positiv aufgefasst, der Wunsch nach Aufklärung wurde mehrfach geäußert.
Welche Sanktionen hat der Täter zu erwarten?
Jägern droht in so einem Fall ein Verfahren vor dem Disziplinarrat der Landesjägerschaft. Nicht unerhebliche Geldstrafen und/oder der Ausschluss aus der Landesjägerschaft können, abgesehen von den strafgesetzlichen Folgen, hinzukommen.
Wilderei war früher gang und gäbe, wie nehmen Sie die Einstellung in der Jägerschaft heute wahr?
Wilderei wurde früher aus Hunger betrieben. Heute passiert dies nur aus der Gier nach Trophäen, das gute Wildbret bleibt im Wald liegen.
Die Staatsanwaltschaft prüft die Koralm als möglichen Tatort. Gibt es in der Steiermark so etwas wie Problem-Regionen hinsichtlich inkorrektem Verhalten der dort handelnden Personen?
Generell kann man sagen, dass sich für illegale Abschüsse unübersichtliche, dünn besiedelte und auch sonst von Menschen wenig frequentierte Regionen eignen. Damit fällt ein Großteil unseres auch touristisch stark erschlossenen Bundeslandes weg.
Ein präparierter Steinadler bringt bis zu 20.000 Euro am Markt - könnte das das Motiv für diese Tat sein?
Ähnlich wie bei illegal erworbenen Kunstgegenständen wird es wahrscheinlich der Drang sein, etwas zu besitzen, das andere nicht haben. Darauf beruht wohl weltweit die Motivation zum illegalen Handel.
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