Lebensraum verbaut

Jeden Tag sterben 150 Tier- und Pflanzenarten aus

Ausland
03.03.2021 07:00

Am 3. März ist der internationale Tag des Artenschutzes. Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind global vom Aussterben bedroht. Auch in Österreich befinden sich 33 Prozent der Pflanzen, 27 Prozent der Säugetiere und Vögel sowie 60 Prozent der Amphibien und Reptilien auf der Roten Liste. Pro Tag sterben im Schnitt weltweit 150 Arten aus, so Greenpeace. Die Folgen der Klimakrise und Naturzerstörung seien sichtbar wie nie. Darum brauche es einen globalen Artenschutzvertrag.

Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind laut den Vereinten Nationen vom Aussterben bedroht. Nicht nur weltweit, auch in Österreich nimmt die Artenvielfalt ab. Fast jede dritte heimische Pflanzen- und Tierart ist in ihrem Bestand bedroht, der Großteil der Lebensräume ist in einem unzureichenden oder gar schlechten Zustand. Ein Drittel der Pflanzen, 27 Prozent der Säugetiere und Vögel sowie 60 Prozent der Amphibien und Reptilien stehen auf der Roten Liste in Österreich, warnt Greenpeace.

(Bild: APA/dpa, Symbolbild)
Die Wiesenotter ist in Europa eine der am meisten gefährdeten Arten, momentan kommt sie nur noch in Mittelitalien, dem südlichen Balkan, Ungarn und Westfrankreich vor. (Bild: Tiergarten Schönbrunn/Johannes Hill)
Die Wiesenotter ist in Europa eine der am meisten gefährdeten Arten, momentan kommt sie nur noch in Mittelitalien, dem südlichen Balkan, Ungarn und Westfrankreich vor.
Nach starken Bestandseinbußen und Arealverlusten sind Großtrappen - die größten flugfähigen Vögel der Welt - nur noch sehr selten zu sehen. (Bild: APA/dpa/dpaweb)
Nach starken Bestandseinbußen und Arealverlusten sind Großtrappen - die größten flugfähigen Vögel der Welt - nur noch sehr selten zu sehen.
Die Ziesel-Bestände sind in den letzten 20 bis 30 Jahren infolge der Umstellung der Landwirtschaft drastisch zurückgegangen. (Bild: APA/dpa/Boris Roessler)
Die Ziesel-Bestände sind in den letzten 20 bis 30 Jahren infolge der Umstellung der Landwirtschaft drastisch zurückgegangen.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen schadet die industrielle Landwirtschaft vielen Insekten- und somit auch Vogelarten. Auch intensive Bebauung und Bodenversiegelung strapazieren die biologische Vielfalt, ebenso die Folgen der Klimakrise wie Wetterextreme oder steigende Temperaturen.

„Hinter den Kulissen die Zerstörung“
Noch dieses Jahr soll die 15. Artenschutzkonferenz stattfinden. Diese ist entscheidend, weil dort die Ziele zum Schutz der Artenvielfalt für die nächsten zehn Jahre beschlossen werden. Lukas Meus, Artenschutzexperte bei Greenpeace: „Der bisherige Weg, um Tiere und Pflanzen zu retten, ist komplett gescheitert. Globale Konzerne versprechen im Rampenlicht die Natur zu schützen und nutzen sinnlose Gütezeichen als PR-Gag. Hinter den Kulissen zerstören sie weiterhin Meere, Wälder und Ökosysteme ...“

Aktivisten in New York (Bild: © Greenpeace/Stephanie Keith)
Aktivisten in New York

Abkommen zum Schutz der Meere
Für die Gesundheit der Meere könnte dieses Jahr entscheidend werden! Im August verhandeln Regierungen zudem über ein historisches Hochsee-Schutzabkommen. Bereits 90 Prozent der globalen Speisefischbestände sind entweder bis an die Grenze gefischt oder überfischt, zerstörerische Fangnetze töten Millionen von Meerestiere jedes Jahr. Das Resultat ist erschreckend: Rund 100 Millionen Haie sterben jedes Jahr in den Netzen profitgieriger Fischerei-Industrien, alle sieben Arten der Meeresschildkröten sind vom Aussterben bedroht.

(Bild: © Greenpeace/Mitja Kobal)

Europas Chance für den globalen Waldschutz
Innerhalb Europas werden dieses Jahr außerdem essenzielle Schritte für den globalen Waldschutz begangen. Die EU-Kommission will dieses Jahr ein neues Waldschutzgesetz gegen Produkte aus Waldzerstörung vorschlagen. Die EU ist weltgrößter Importeur von Kaffee- und Kakaobohnen sowie einer der Hauptbezieher von Palmöl und Soja. Alles Rohstoffe, für deren Anbau Regenwälder zerstört und somit das Zuhause von unendlich vielen Tieren vernichtet wird.

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