Wie aus am Dienstag veröffentlichten Daten der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervorgeht, ist rund ein Fünftel der gelieferten Coronavirus-Impfdosen in Österreich noch nicht verimpft. Während Estland und Litauen alle erhaltenen Vakzine genutzt haben, sind es hierzulande nur 79,2 Prozent der Impfdosen. Im EU-Vergleich landet Österreich damit auf dem siebenten Platz - hinter den zwei baltischen Staaten sowie Dänemark, Polen, Portugal und Griechenland. Das Gesundheitsministerium sah die „sehr gute Arbeit Österreichs“ bestätigt.
Bei einem Stand von 825.315 ausgelieferten Dosen der drei zugelassenen Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca bedeutet das, dass in Österreich 653.382 Dosen auch tatsächlich verabreicht wurden. Deshalb appelliert Bundeskanzler Sebastian Kurz an die Bundesländer den gelieferten Impfstoff schnell zu verimpfen. „Jeder Tag zählt und je schneller die verfügbaren Impfstoffe verimpfen wird, desto früher werden wir die Pandemie hinter uns bringen.“
Ministerium sieht „sehr gute Arbeit Österreichs“ bestätigt
Das Gesundheitsministerium betonte auf Anfrage der APA, dass für die Umsetzung, also die Immunisierung, die Länder zuständig sind. Bei geplanten Impfkampagnen in Regionen könne es dabei zu Verzögerungen kommen. „Es wird tagesaktuell intensiv geimpft, geplant und natürlich müssen auch für den zweiten Impfdurchgang Vorkehrungen getroffen werden. Die Lager werden daher nie ganz leer sein“, erläuterte das Ministerium und sah im EU-Vergleich die „sehr gute Arbeit Österreichs“ bestätigt.
In der Besprechung mit den Landeshauptleuten am Montag habe man außerdem darauf hingewiesen, dass „alle gelieferten Mengen so zeitnah wie nur irgendwie möglich verimpft werden. Gerade angesichts der nunmehrigen Vervielfachung der Liefermengen ist dies von eminenter Bedeutung“, betonte das Gesundheitsministerium.
Erst 4,9 Prozent der Österreicher geimpft
Laut dem nationalen Impf-Dashboard wurden bisher 891.515 Impfdosen nach Österreich geliefert. Davon waren 670.208 Stiche in den E-Impfpass eingetragen (das entspricht 75,2 Prozent der gelieferten Impfdosen), der sich noch immer im Aufbau befindet und derzeit rund 90 Prozent der Impfungen abbildet. Dem Dashboard zufolge haben bisher in Österreich 434.711 Menschen - 4,9 Prozent der Gesamtbevölkerung - zumindest eine Impfdosis erhalten. 2,65 Prozent haben beide erforderlichen Dosen erhalten und den vollen Schutz.
Bei den der ECDC eingemeldeten Daten war die Differenz zwischen verfügbaren und verimpften Vakzinen beim Impfstoff Moderna besonders deutlich. Demnach wurden 73.200 Dosen ausgeliefert, von denen aber nur 20.265 verabreicht wurden. Von AstraZeneca hat Österreich 156.000 Dosen erhalten, 92.474 wurden verimpft. Am meisten wurde bisher von Biontech/Pfizer nach Österreich gebracht, insgesamt 596.115 Dosen. Verabreicht wurden davon bisher 540.643.
Ungarn mit klar niedrigster Impfquote
Estland und Litauen meldeten eine Verimpfungsquote von 100 Prozent ein. Besonders hoch war die Verabreichungsquote auch mit 92,80 Prozent in Dänemark. In Deutschland wurden laut den ECDC-Daten bisher 67,80 Prozent der Impfdosen verabreicht. Die mit Abstand niedrigste Impfquote wies Ungarn mit nur 44,60 Prozent auf. Nur knapp mehr als die Hälfte der gelieferten Impfdosen haben die Niederlande verabreicht, sie kamen auf 51,20 Prozent.
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