Immer mehr Opfer

Vorsicht Abzocke! Die Kriminalität im Web „boomt“

Tirol
03.03.2021 09:00
Shoppen in den Läden der Stadt, die große Liebe in einer Bar kennenlernen oder sich bei der Bank über die richtige Anlageform informieren. All das hat sich vor allem wegen der Pandemie zunehmend ins Internet verlagert und ist ein gefundenes „Fressen“ für Web-Betrüger. Die Zahl dieser Delikte hat stark zugenommen

Das bestätigen nicht nur Berichte der „Tiroler Krone“, sondern auch Hans-Peter Seewald, der Leiter der Tiroler Kriminalprävention, in einem Interview. Zwar „liegen die Zahlen für 2020 noch nicht vor“, aber sie sind – wie auch in den Jahren zuvor – „sicherlich deutlich angestiegen. Nicht zuletzt auch wegen Corona“.

Geschäft mit der Liebe und dem schnellen Geld
Hochkonjunktur haben derzeit „Betrügereien im Bereich der Liebe und der Finanzen“. Die jüngsten Beispiele: Im Februar wurde bekannt, dass es ein Täter über eine Dating-Plattform schaffte, einer 38-jährigen in Innsbruck lebenden Deutschen in Summe einen fünfstelligen Eurobetrag zu entlocken. Mit der Behauptung, er sei in Not, überwies sie leichtgläubig ihr Erspartes.

Hans-Peter Seewald, Leiter der Tiroler Kriminalprävention (Bild: Birbaumer Christof)
Hans-Peter Seewald, Leiter der Tiroler Kriminalprävention

Auch „Microsoft-Mitarbeiter“ auf dem Vormarsch
Und erst am Dienstag berichtete die „Krone“ über eine 50-jährige Frau aus Söll, die über eine Social-Media-Plattform einen Kredit über 10.000 Euro aufnehmen wollte und dafür in Summe einen mittleren fünfstelligen Betrag auf mehrere verschiedene Konten überwies. Den Kredit sah sie jedoch nie! Auf dem Vormarsch sind auch „Microsoft-Mitarbeiter“, die anrufen und behaupten, sie müssten den PC vor Angriffen schützen. Der beste Rat: Hörer auflegen!

„25 Prozent der Fälle können geklärt werden“
Treffen kann es jeden! „Quer durch alle Altersklassen gibt es Opfer“, so der Polizeiexperte. Die Täter zu fassen, „gestaltet sich häufig als schwierig. Die Aufklärungsquote liegt bei rund 25 Prozent. Meistens sitzen die Täter im Ausland“, sagt Seewald. Werden die Gauner erwischt, drohen – je nach Höhe des finanziellen Schadens – mehrere Jahre Haft.

(Bild: Armin Weigel)

„Nicht alles glauben“
Und wie kann man sich schützen? Einerseits „nicht alles glauben, was man im Netz findet“. Bei einem Anlagetipp, der schon zu schön klingt, um wahr zu sein, ist Vorsicht geboten. Und bei der vermeintlich großen Liebe im Web, die nach kurzer Zeit um Geld bettelt, wird am Ende sicher das Sprichwort „Außer Spesen nichts gewesen“ stehen. Ein weiterer wertvoller Tipp: Auf einer Homepage im Netz sind zahlreiche betrügerische Seiten schon aufgelistet. Ein Blick lohnt sich!

Die Liste mit betrügerischen Seiten ist abrufbar unter www.watchlist-internet.at

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