Als Tourismusland weist Tirol eine besonders hohe Arbeitslosigkeit auf. Wie berichtet, sind fast 41.000 Personen ohne Job (inkl. Schulungsteilnehmer). Die Gewerkschaft warnt vor einem Abwandern von Tourismusfachkräften in andere Branchen und fordert mehr Arbeitslosengeld. Die FPÖ sieht vor allem Frauen gefährdet. Das Land weist auf Sonderförderungen hin.
In der Gastro- und Beherbergungsbranche sind aktuell rund 15.000 Arbeitslose gemeldet. Der Ausfall der Wintersaison hat die Zahlen um mehr als 900(!) Prozent ansteigen lassen. „Man riskiert, dass die letzten Fachkräfte der Branche auch noch den Rücken kehren“, meint Tourismusgewerkschafter Emanuel Straka. Die Gewerkschaft fordert ein Maßnahmenpaket auf drei Säulen: eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes, mehr Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie klare Perspektiven.
Mehr Langzeitarbeitslose
Die Forderung nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes stellt die Gewerkschaft auch mit Blick auf die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Aktuell sind 2250 Frauen und Männer in Tirol bereits länger als ein Jahr arbeitslos (+138%). Mehr als 6400 Personen sind länger als ein halbes Jahr beim AMS vorgemerkt. David Schumacher, stellvertretender Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Tirol: „Gerade in Tirol, wo die Lebenshaltungskosten über dem Österreichschnitt liegen, ist eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes ein Muss!“
Mehr Frauen ohne Job
Der Anstieg der Arbeitslosenzahl ist bei den Frauen (+12.945) größer als bei den Männern (+10.219). FPÖ-Frauensprecherin Evelyn Achhorner weist darauf hin, dass vor allem Branchen mit hohem Frauenanteil betroffen sind: „Entspannung ist keine in Sicht.“ Achhorner sieht das Land in der Pflicht.
LH Günther Platter und LR Beate Palfrader verweisen auf 22,4 Millionen Euro Arbeitnehmerförderung für heuer: „Im Fokus stehen jene Gruppen, die besonders von der Pandemie getroffen sind.“
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