Kein „Aussuchen“

Freie Impfstoffwahl in Österreich in weiter Ferne

Österreich
02.03.2021 21:43

Die Skepsis gegenüber dem Wirkstoff von AstraZeneca ließ zuletzt Rufe laut werden, sich den Corona-Impfstoff selbst aussuchen zu dürfen. Das Gesundheitsministerium erteilte dem am Dienstag eine Absage. Man solle ungeachtet des Serums einen möglichen Impftermin wahrnehmen, da alle zugelassenen Vakzine eine gute Wirksamkeit mit sich bringen.

Geringere Wirksamkeit, mehr Impfreaktionen - der Corona-Impfstoff von AstraZeneca hat einen deutlich schlechteren Ruf als jene der Hersteller Biontech/Pfizer oder Moderna. Trotz der Vorbehalte gegen das Vakzin, werde es aber noch lange kein „Aussuchen“ geben, erklärte das Gesundheitsministerium am Dienstag gegenüber der APA.

Aus derzeitiger Sicht werde dies noch für mehrere Monate nicht direkt möglich sein, „da wir weiterhin in einer Mangelsituation sind“. Für jede Person, die einen Impfstoff ablehnt, gebe es ausreichend andere, die froh über diesen seien und ihn gerne annehmen würden.

Derzeit würde es nicht an Impfwilligen mangeln, erklärte das Ministerium. (Bild: APA/BARBARA GINDL)
Derzeit würde es nicht an Impfwilligen mangeln, erklärte das Ministerium.

„Jeder Impfstoff ist wirksam“
Wer sich partout nicht mit AstraZeneca impfen lassen möchte, wird natürlich nicht dazu gezwungen. Man könne sich stattdessen für einen neuen Termin vormerken lassen. Jedoch sei dabei nicht garantiert, welchen Impfstoff man dann bekommen wird. Das Gesundheitsministerium „empfiehlt dringend“, die Impftermine wahrzunehmen - ungeachtet des Impfstoffes. Jeder davon sei wirksam und sicher sowie ein individueller Schutz vor einem schweren Erkrankungsverlauf oder sogar einem tödlichen Verlauf.

Zahlen, wie viele Menschen bisher die Impfung mit AstraZeneca verweigert haben, liegen offenbar nicht vor. „Aktuell hören wir aus den Bundesländern, dass der Impfstoff von AstraZeneca gut angenommen wird. Die Bundesländer haben bereits mehr Impfdosen eingeplant als bereits geliefert wurden“, hieß es aus dem Ministerium.

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca im Vergleich (Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)
Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca im Vergleich

Schon erste Dosis schützt zu 60 Prozent
Eine aktuelle Studie aus Großbritannien stützt die Argumentation. Dabei haben sich sowohl der Impfstoff von AstraZeneca als auch jener von Biontech/Pfizer als hochwirksam erwiesen. Schon nach der ersten Dosis schützen demnach beide Vakzine bereits zu 60 Prozent.

Eine weitere Studie aus Schottland kommt zudem zu dem Schluss, dass durch eine Impfung mit AstraZeneca die Krankenhausaufenthalte um 94 Prozent zurückgingen - dies wirkte sich auch positiv auf die Sterblichkeit älterer Personen aus.

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