Terrorist, Mitglied einer staatsfeindlichen Verbindung und kriminellen Organisation sowie ein Geldwäscher: All das soll Farid Hafez (39) nach Ansicht der Grazer Staatsanwaltschaft sein. Doch für den Projektmitarbeiter an der Salzburger Uni sind die Vorwürfe an den Haaren herbeigezogen. „Es ist eine sehr dünne Suppe, um nicht zu sagen gar keine Suppe“, so Hafez.
Im Rahmen der österreichweiten „Operation Luxor“ gegen die islamistische Muslimbruderschaft stürmten Ermittler am 9. November seine Wiener Wohnung. „Meine Familie leidet nun unter einer posttraumatischen Belastungsstörung“, so der Politikwissenschafter. Derzeit wirbt Hafez mit einem Video im Netz um Sympathie. Für Ermittler im Innenministerium eine „typische Täter-Opfer-Umkehr“, wie die „Krone“ weiß. Doch der mutmaßliche Muslimbruder betont: „Es gibt keine Indizien gegen mich.“ Hinter den beschuldigten Forscher hat sich mittlerweile auch ein 17-köpfiges Unterstützungskomitee gestellt. Darunter auch der Leiter des Fachbereichs Politikwissenschaft an der Uni, Reinhard Heinisch, sowie der Salzburger Vorsitzende der Muslimischen Jugend.
Verdächtiger eckte in der Vergangenheit oft an
Der 39-Jährige schätzt, dass „das Verfahren bald eingestellt wird“. Seine Positionen gelten als umstritten. So bezeichnete der Experte Amer Albayati von der Initiative liberaler Muslime Österreichs eine Studie des Innviertlers als „ein Propagandawerk Erdogans“. Hafez dazu: „Es ist bekannt, dass ich kritisch bin.“ Das Rektorat der Uni betont auch weiterhin: „Für den Mitarbeiter gilt die Unschuldsvermutung.“
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