Lockdown verschärft

Tschechien meldet höchste Ansteckungsrate weltweit

Ausland
03.03.2021 13:04

Tschechien bricht derzeit einen traurigen Rekord: Das Land verzeichnet die höchste 7-Tage-Inzidenz weltweit, mit rund 780 Fällen pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Österreich liegt der Wert derzeit bei 160. Seit Beginn der Krise mussten in unserem Nachbarland zudem noch nie so viele Covid-Patienten in Krankenhäusern behandelt werden.

Tschechien bekommt seine Corona-Infektionszahlen weiterhin nicht in den Griff. Angesichts der Situation hat Regierungschef Andrej Babis den bereits geltenden Lockdown noch einmal verschärft. Damit bleiben sämtliche Schulen und nicht lebensnotwendigen Geschäfte geschlossen, in der Öffentlichkeit gilt eine Maskenpflicht und Einwohner dürfen ihren Bezirk nur noch in Ausnahmefällen verlassen. 26.000 Polizisten und 5000 Soldaten sollen darüber wachen, dass die Auflagen eingehalten werden.

Die Spitalskapazitäten schwinden zunehmend - teilweise sind die Krankenhäuser auch bereits überlastet. (Bild: AFP/Michal Cizek)
Die Spitalskapazitäten schwinden zunehmend - teilweise sind die Krankenhäuser auch bereits überlastet.

Rekordzahl an Corona-Patienten
Auch die Situation in den Krankenhäusern spitzt sich zunehmend zu. Insgesamt wurden am Donnerstag 8162 Menschen stationär behandelt, der höchste Wert seit Beginn der Corona-Pandemie, wie am Mittwoch aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Darunter waren mehr als 1660 besonders schwere Fälle, die Betroffenen müssen künstlich beatmet werden. In der Verwaltungsregion Pardubice in Ostböhmen wurde ein Notfallplan aktiviert, weil die Krankenhauskapazitäten vollständig erschöpft waren.

„Können bei Medikamenten nicht auf Studien warten”
In der mittlerweile schon verzweifelten Lage sollen nun auch weitgehend unerprobte Medikamente versuchsweise eingesetzt werden. Im Universitätskrankenhaus in Brünn (Brno) trafen etwa 10.000 Packungen des Antiparasitikums Ivermectin ein. Dafür hatte sich Regierungschef Andrej Babis persönlich eingesetzt: „Wir sagen, dass wir nicht auf klinische Studien warten können, lasst uns das versuchen.“

Durchaus umstritten: In den Spitälern sollen nun auch Medikamente zum Einsatz kommen, zu deren Wirkung es noch keine entsprechenden Studien gibt. (Bild: AP/Petr David Josek)
Durchaus umstritten: In den Spitälern sollen nun auch Medikamente zum Einsatz kommen, zu deren Wirkung es noch keine entsprechenden Studien gibt.

Fast 21.000 Todesfälle im Land
In der Zwischenzeit begannen große Firmen mit Corona-Massentests aller Mitarbeiter. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sollen mehr als zwei Millionen Arbeiter und Angestellte mindestens einmal getestet werden. Das hatte die Regierung angeordnet. Die Behörden meldeten am Mittwoch 16.642 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nach Berechnungen mehr als 780 Menschen je 100.000 Einwohner an. Seit Beginn der Pandemie gab es fast 1,3 Millionen bestätigte Infektionen und 20.941 Todesfälle.

Quelle: Agenturen

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