600.000 Todesopfer
Verheerende Bilanz nach zehn Jahren Syrien-Krieg
In diesem März ist es zehn Jahre her, dass es aufgrund des Arabischen Frühlings zu Massenprotesten in Syrien gekommen war, die schließlich in einen bis heute andauernden Bürgerkrieg gegen das totalitäre Regime von Präsident Bashar al-Assad mündeten. Die verheerende Zahlenbilanz lautet: 600.000 Tote und bis zu 13 Millionen vertriebene Menschen. Bisher verursachte der bewaffnete Konflikt außerdem Kosten in der Höhe von etwa einer Billion Euro (1000 Milliarden Euro).
Eine Untersuchung mit dem Titel „Ein zu hoher Preis“ der Kinderhilfsorganisation World Vision und der Beratungsfirma Frontiers Economics hat sowohl die Auswirkungen des Kriegs auf die syrische Wirtschaftskraft als auch die Menschen unter die Lupe genommen. Unter den 600.000 Toten sind 55.000 Kinder (mehr als neun Prozent).
Zahlreiche Bombenabwürfe auf Schulen
Der Syrien-Krieg ist demnach jener Konflikt weltweit mit den meisten Bombenabwürfen auf Schulen. Die Lebenserwartung der Kinder in dem Land ist seit 2011 auch wegen des Einsatzes von Kindern als Soldaten um 13 Jahre gesunken. „Ich habe in der ganzen Region Kinder getroffen, deren Leben durch den Konflikt zerstört wurde“, fasst der Präsident von World Vision International, Andrew Morley, zusammen.
Befürchtungen haben sich bestätigt
Was die materiellen Kosten des Krieges betrifft, hat die Untersuchung die grimmen Vorhersagen einer Vorgängerstudie von 2016 bestätigt, die im schlimmsten Fall mit 1,3 Billionen US-Dollar gerechnet hatte. Das hat sich mit den nun erreichten 1,2 Billionen US-Dollar (998 Mrd. Euro) fast bewahrheitet.
Die gegenwärtige Studie prognostiziert zudem zusätzliche 1,2 Billionen Euro bis 2035 oder gar zusätzliche 1,4 Billionen, wenn man Gesundheit und Bildung von Kindern mit einberechnet.
„Zerbrochene Träume“ sind die wahren Kosten
„Was man nicht allein in diesen nüchternen Zahlen ausdrücken kann: die wahren Kosten für die betroffenen Kinder und damit die kommende Generation erfasst man erst, wenn man die traumatischen Erfahrungen, entgangene Schuljahre und den Verlust medizinischer Versorgung sowie ihre geringen Chancen auf einen guten Arbeitsplatz und zerbrochene Träume hinzurechnet“, gibt Sebastian Corti, der Geschäftsführer von World Vision Österreich, freilich zusätzlich zu Bedenken.
Im Rahmen der Untersuchung wurde auch eine Umfrage unter 400 syrischen Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Alle wünschen sich vor allem eines: Frieden.
Quelle: APA
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