Der Über-Springer psychisch völlig am Boden, der Trainingssturz scheint dem Superadler nicht nur die Flügel gelähmt, sondern auch das Sportler-Herz gebrochen zu haben.
Eine Verletzung wie Lizz
Dabei schien die Verletzung gar nicht so arg zu sein. Ein Einriss im inneren Seitenband des rechten Knies – da sprach zwar der behandelnde Arzt Wulf Glötzer von einer Pause von vier bis sechs Wochen, doch es kam einem sofort Lizz Görgl in den Sinn: Die hat mit einer ähnlichen Verletzung nach einer Woche Pause wieder den Riesentorlauf von St. Moritz (11.) bestritten.
Doch Schlierenzauer scheint den Wettlauf mit der Zeit nicht gewinnen zu können. Die in 13 Tagen beginnende Tournee (Training am 28. Dezember) kann er wohl abhaken: "Man sollte es wirklich nicht erzwingen. Auch wenn der Meniskus okay und das Kreuzband ganz geblieben ist. Ein intakter Bandapparat ist für einen Springer die Lebensversicherung", meinte Glötzer.
WM steht auf dem Spiel
Cheftrainer Alex Pointner wurde deutlicher: "Gregor sollte erst zurückkommen, wenn er sich wirklich wohl fühlt. Und da muss der Fokus sogar weiter nach hinten verschoben werden. Im ersten Moment denkt man, vielleicht steht sogar die WM auf dem Spiel."
Comebackversuche hätten erst dann Sinn, wenn er wieder das absolute Vertrauen habe. "Erst dann kann ein Springer über die Grenzen des Möglichen gehen, so wie Gregor bei seinen Siegen."
Damit war klar, warum Schlierenzauer das Gefühl hatte, seine Welt sei zusammengebrochen. Der schwarze Advent hatte es für ihn in sich: Erst flog er der Elite hinterher, dann landeten die Saison-Träume im Schnee von Seefeld.
von Norbert Niederacher, Tiroler Krone
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