Knappe vier Jahre ist es her, dass Julian H. die damalige FPÖ-Spitze auf Ibiza in eine Videofalle hat tappen lassen. Zwei Jahre später stürzte deswegen die türkis-blaue Regierung. Und jetzt dürfte der Mann bald im Ibiza-Untersuchungsausschuss auftreten, denn Deutschland will ihn bald nach Österreich ausliefern.
Zwischen Spendenvorwürfen und Personaldebatten rückte im Ibiza-Untersuchungsausschuss eines zuletzt etwas in den Hintergrund: das gleichnamige Video selbst.
Berliner Gericht für Auslieferung
Doch das könnte sich bald ändern: Das Kammergericht Berlin erklärte nämlich, dass der Drahtzieher des Ibiza-Videos bald nach Österreich ausgeliefert werden soll. Das Verfahren dafür, so die deutsche Justiz, sei „im Gange“.
Auslieferung wegen Drogendelikten und Verdacht auf Erpressung
Im Dezember war Julian H. in Berlin festgenommen worden. Ausgeliefert wird er übrigens nicht, weil er blaue Politiker reingelegt hat, sondern wegen Drogendelikten und des Verdachts der Erpressung im Zusammenhang mit dem Video. Bevor er ausgeliefert wird, soll der 40-Jährige allerdings noch im Wirecard-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages aussagen.
ÖVP will ihn als Auskunftsperson in U-Ausschuss
Wann auch immer Julian H. genau nach Österreich kommt - er wird danach zeitnah vor dem Ibiza-U-Ausschuss auftauchen müssen. Die ÖVP hat ihn bereits als Auskunftsperson geladen, sein Auftritt ist beschlossene Sache.
Dass er dort unter Wahrheitspflicht auch gesprächig sein wird, darf allerdings angezweifelt werden: Mit dem Verweis auf ein laufendes Verfahren in der dort besprochenen Angelegenheit kann der Ibiza-Drahtzieher vor dem U-Ausschuss auch Aussagen verweigern.
Kronen Zeitung
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