Kaspersky-Untersuchung

Impfstoff-Handel im Darknet: 1000 Euro pro Dosis

Web
04.03.2021 12:38

Während in Österreich und anderen Ländern nach wie vor viele Menschen auf ihre Impfung warten, blüht im Darknet ein reger Handel mit vermeintlichen COVID-19-Impfstoffen. Für eine Dosis müssen Käufer zum Teil jedoch tief in die Tasche greifen, wie eine Untersuchung des IT-Sicherheitsanbieters Kaspersky zeigt.

Kaspersky untersuchte laut einer Mitteilung vom Donnerstag 15 verschiedene Marktplätze im Darknet und stieß dabei neben Angeboten für Impfstoffe der drei bekannten Hersteller Pfizer/Biontech, AstraZeneca und Moderna auch auf Anbieter, die für nicht zertifizierte COVID19-Impfstoffe warben. Die meisten Verkäufer stammten demnach aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA. Die Preise pro Dosis reichten von 165 Euro bis etwa 1000 Euro. Der ermittelte Durchschnittspreis lag bei etwa 410 Euro.

(Bild: Kaspersky)

„Was Darknet-Nutzer konkret erwerben, bleibt unklar“
Die Kommunikation mit diesen Händlern erfolge über verschlüsselte Messaging-Apps wie Wickr oder Telegram, die Zahlung dagegen in Form von Kryptowährung, allen voran Bitcoin, so Kaspersky. Dem Sicherheitsanbieter nach verzeichneten die meisten Verkäufer zwischen 100 und 500 Transaktionen, was darauf hindeute, dass solche Impfstoffverkäufe auch tatsächlich abgeschlossen würden. „Was die Darknet-Nutzer jedoch konkret erworben haben, bleibt unklar“, so das Unternehmen. Die zur Verfügung stehenden Informationen reichten nicht aus, um zu sagen, bei wie vielen der online beworbenen Impfstoffdosen es sich tatsächlich um originären Impfstoff handle und wie viele Anzeigen schlicht Betrug seien.

„Im Darknet findet man so ziemlich alles, daher ist es nicht verwunderlich, dass die Verkäufer dort versuchen, aus der Impfkampagne Kapital zu schlagen. Im vergangenen Jahr gab es eine ganze Reihe von Betrügereien, die das COVID-Thema ausgenutzt haben - viele davon waren erfolgreich. Im Moment werden nicht nur Impfdosen verkauft, sondern auch Impfpässe. Also ein Stück Papier, mit dem man frei reisen kann. Es ist wichtig, dass Anwender bei jedem Angebot im Zusammenhang mit der Pandemie vorsichtig sind, und selbstverständlich ist ein Kauf von Impfstoff im Darknet grundsätzlich keine gute Idee“, warnte Sicherheitsexperte Dmitry Galov.

(Bild: Kaspersky)

Wahrscheinlich unwirksam, definitiv illegal
Denn selbst wenn die Käufer tatsächlich eine Sendung per Post erhielten, handelte es sich doch höchstwahrscheinlich um keine wirksame und gültige Dosis. „Noch wichtiger jedoch ist, dass die Beschaffung solcher Dosen illegal ist“, hielt Kaspersky fest.

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