Todesfälle steigen
Ungarn vor 3. Welle – nun kommt harter Lockdown
Genau vor einem Jahr hat das Coronavirus Ungarn offiziell erreicht. Nun steht das Land offenbar vor dem Beginn einer weiteren Corona-Welle. Das Land hat angekündigt, einen kompletten Lockdown einzuführen. „Die dritte Welle ist stark, sehr stark und weitaus schlimmer als die zweite Welle war“, so Kanzleramtsminister Gergely Gulyás.
Am 4. März 2020 wurde der Erreger in Ungarn bei zwei Studenten aus dem Iran nachgewiesen. Nur zehn Tage später wurde vom ersten Todesopfer berichtet. Nachdem das Land die erste Welle eher glimpflich überstanden hatte, schießen in letzter Zeit die Neuinfektionen wieder in die Höhe. Schon vor Wochen warnte die Leiterin der Gesundheitsbehörde, Cecilia Müller, vor dem Beginn einer dritten Welle. Nun sieht es so aus, als hätte sie mit ihrer düsteren Prognose recht behalten.
Mehr als 6000 Infizierte und 152 Tote an nur einem Tag
Am Donnerstag wurde von 152 Todesfällen an nur einem Tag berichtet - so viele gab es seit Mitte Dezember nicht mehr. Außerdem wurden 6278 Neuinfektionen in nur 24 Stunden verzeichnet, so „Ungarn heute“. Aktuell seien 102.566 Ungarn an Covid-19 erkrankt, seit Pandemie-Beginn gab es insgesamt 446.178 Infizierte.
Die Politik reagierte nun auf die steigende Anzahl an neuen Fällen: Wie „Ungarn heute“ berichtete, kündigte Kanzleramtsminister Gulyás einen kompletten Lockdown an. „Wenn wir jetzt nicht schließen, wird sich die geplante Öffnung nur noch weiter verzögern“, erklärte der Minister am Donnerstag, wie die „Budapester Zeitung“ berichtete.
Ab Montag müssen die meisten Geschäfte wieder schließen
Schulen und Kindergärten bleiben bis zum 7. April geschlossen. Von 8. bis 22. März müssen alle Geschäfte ausgenommen von Lebensmittelgeschäften, Apotheken, Drogerien und Tankstellen geschlossen werden. Die Maskenpflicht im Freien bleibe überall in Kraft. Grenzkontrollen sollen zudem verschärft werden. Wo es möglich ist, sollen Arbeitnehmer im Home-Office arbeiten.
„Wir hoffen, dass wir uns in der letzten Phase der Pandemie befinden und innerhalb weniger Wochen oder Monate ein Impfniveau erreichen, das eine schrittweise Wiedereröffnung ab dem 22. März ermöglicht“, so Gulyás.
Ungarn impft mit fünf verschiedenen Vakzinen
Der Staat liegt bei den Impfungen über dem EU-Durchschnitt: 785.000 Bürger erhielten mindestens eine Dosis. In Ungarn werden neben den Vakzinen von Pfizer/Biontech, Moderna und AstraZeneca, die von der EU zugelassen sind, auch Dosen des chinesischen Herstellers Sinopharm und der russische Impfstoff „Sputnik V“ verabreicht.
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