Prozessauftakt

Zahnarzt mit ganzer Flut an Anklagen konfrontiert

Oberösterreich
05.03.2021 18:00
Die Menge an Delikten, die einem Mühlviertler Zahnarzt in Strafanträgen zur Last gelegt werden, ist beträchtlich: Körperverletzungen, Widerstand gegen die Staatsgewalt, gefährliche Drohung und Verleumdung. Beim Prozessauftakt im Landesgericht Linz erklärte sich der 54-Jährige aber nur zum Teil schuldig.

„Na, ihr feschen Mädels, was hat euch denn hierher verschlagen?“, soll der angeheiterte Zahnmediziner zu zwei jungen Frauen (19, 21) am 10. Oktober 2020 in einer Bar in Aigen-Schlägl gesagt, ihnen dabei seine Hände um die Schultern gelegt und sie an sich gedrückt haben. Beiden war das unangenehm, sie forderten den 54-Jährigen auf, sie in Ruhe zu lassen. Daraufhin soll er erklärt haben, dass er Zahnarzt sei und mit Geld und Macht geprahlt haben.

Erinnerungslücken
„Sie haben sie angebraten?“, fragt Richterin Andrea Haidvogl den Beschuldigten. Nein, es sei nur dort sehr eng, und er könne sich auch nicht mehr erinnern, entgegnete er. Auch, dass er beide Frauen körperlich attackiert und die 19-Jährige am Hals und im Gesicht verletzt haben soll, bestreitet er.

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Auf der Fahrt zur Dienststelle hat der Beschuldigte zwei Beamten in Zivil gedroht, sie umzubringen. Und zu einem von ihnen meinte er: ,Wenn du Kinder hast, sind die bald tot‘.

Staatsanwalt Reinhard Steiner über den Beschuldigten.

Geständig zur Drohung
Dass er zwei herbeigerufene Polizisten in Zivil ebenfalls verletzt und ihnen gedroht haben soll, sie und ihre Kinder zu töten, gibt er zu. Ebenso, dass er erklärt habe, sie mit Corona anstecken zu wollen.

Und dann das Posting
Weiters räumt der Zahnarzt ein, nach einer Nacht in der Anhaltezelle der Polizeiinspektion ein Internet-Posting veranlasst zu haben, in dem er uniformierte Beamte fälschlicherweise beschuldigte, ihn misshandelt zu haben. Seitens der Staatsanwaltschaft war als Folge daraus gegen zwei Polizisten ermittelt, das Verfahren mangels Wahrheitsgehalts später aber wieder eingestellt worden. 
Warum er das gemacht habe, will die Richterin wissen. „Das waren Empfindungen“, rechtfertigt sich der Zahnarzt.

Vertagt
Zur Einvernahme weiterer Zeugen wurde die Verhandlung auf den 7. Mai vertagt.

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