Die bisherigen weltweiten Einschränkungen durch die Corona-Pandemie werden einer Studie zufolge wohl keine langfristigen Auswirkungen auf den Klimawandel haben. Zwar hätten die Beschränkungen zeitweise zu einer deutlichen Reduktion von Treibhausgasemissionen geführt, die langfristigen Auswirkungen dieser Reduktion auf den Klimawandel dürften aber wohl „gering“, wenn nicht sogar „nicht nachweisbar“ ausfallen.
„Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass sogar größere Absenkungen von Emissionen nur einen kleinen und wahrscheinlich nicht nachweisbaren Effekt auf das Klima haben, wenn sie nur für eine kurze Zeit bestehen“, schrieben die Wissenschaftler um John Fyfe vom Canadian Centre for Climate Modelling and Analysis in Victoria im Fachjournal „Science Advances“. „Die globale Erwärmung zu reduzieren und letztendlich die globalen Durchschnittstemperaturen zu stabilisieren, würde voraussetzen, dass kontinuierlich Jahr für Jahr die Nettoemissionen auf null gesenkt werden.“
Deswegen komme es nun darauf an, was für Maßnahmen die Länder der Welt zur Ankurbelung der Wirtschaft als Reaktion auf die Corona-Krise ergriffen. Diese könnten entweder negative oder positive langfristige Auswirkungen auf die Emissionen haben und so den Verlauf des Klimawandels entscheidend beeinflussen.
Emissionen gesunken
Bei den untersuchten Ländern mit hohen Durchschnittseinkommen der Bewohner seien die Emissionen demnach seit der Verabschiedung des Pariser Klima-Abkommens bis 2019 durchschnittlich um 0,8 Prozent pro Jahr gesunken, 2020 wegen der Corona-Einschränkungen noch mal um neun Prozent. Ähnlich sah es bei den Ländern mit hohen bis mittleren Durchschnittseinkommen aus, die Emissionen sanken dort 2020 allerdings nur um fünf Prozent. Bei den Ländern mit niedrigen Durchschnittseinkommen sanken die Emissionen 2020 um neun Prozent.
Um die Ziele des Pariser Klima-Abkommens zu erreichen, müssten die globalen Reduktionen bei mindestens ein bis zwei Gigatonnen pro Jahr bis zum Ende des Jahrzehnts und darüber hinaus liegen, schreiben die Forscher. Auch sie betonten, dass die vorübergehende Reduktion der Emissionen durch die Beschränkungen der Corona-Pandemie wohl keine langfristigen Auswirkungen haben werde.
Quelle: APA
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