Die verdeckte Ermittlerin war wegen "Gefahrenabwehr" eingeschleust worden. Sie fand auch rasch Zugang in den innersten Kreis der Tierschutz-Organisation "Verein gegen Tierfabriken" – als Geliebte von Felix H.
Und sie war auch bei Demonstrationen, Aktionen und Besetzungen, unter anderem bei einer Modekette, mit dabei. Gefahr musste kein einziges Mal abgewendet werden, so ihr "Führungsoffizier", "weil in den 15 Monaten schlicht und einfach keine gegeben war". Auch in ihrem 96-Seiten-Bericht fand sich nicht ein Hinweis auf eine kriminelle Tat.
Tumulten bei Befragung von Zeugin
Als dann "Danielle Durand" befragt werden sollte, kam es zu Tumulten – und einem Prozessabbruch! Die Frau sollte in einem Nebenzimmer vernommen werden, was Angeklagte und Verteidigung empörte. Dadurch könnten Fragen nicht direkt an die Frau gestellt werden, kritisierten sie. Außerdem war "Danielle" auf einer Videoübertragung nur mit entstellender Perücke zu sehen. Für Felix H. war somit unklar, ob es sich dabei überhaupt um seine Ex-Freundin handelte. Lautstark protestierende Zuschauer wurden von der Polizei aus dem Saal getragen, drei Angeklagte verließen daraufhin auch die Verhandlung.
Bislang belaufen sich die Kosten des Verfahrens auf mehr als eine Million Euro – alleine nur für die Pflichtverteidiger, die ihr Honorar aus Steuergeldern beziehen.
von Peter Grotter, Kronen Zeitung
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