Transparenz gefordert

WHO: Kein Zwischenbericht zu Wuhan-Mission

Ausland
05.03.2021 15:13

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will offenbar keinen Zwischenbericht zu ihrer Mission zu den Ursprüngen der Corona-Pandemie im chinesischen Wuhan vorlegen. WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte Mitte Februar noch gesagt, ein erster Bericht des Expertenteams werde schon bald veröffentlicht und ein vollständiger Bericht dann nach einigen Wochen.

Das Interesse sei so groß, dass ein kurzer Zwischenbericht die „Neugier der Leser“ nicht befriedigen könne, berichtete die Zeitung „Wall Street Journal“ am Donnerstag unter Berufung auf den Leiter der Expertengruppe, Peter Ben Embarek. Die Expertengruppe werde daher gleich den Abschlussbericht vorlegen.

Expertenteam reiste im Jänner nach Wuhan
Ben Embarek und sein internationales Expertenteam waren im Jänner im Auftrag der WHO nach Wuhan gereist, um den Ursprüngen der Pandemie auf den Grund gehen. In der chinesischen Millionenstadt waren im Dezember 2019 die ersten Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet worden.

Dieses Labor in Wuhan war für die Mission von besonderem Interesse. (Bild: AFP)
Dieses Labor in Wuhan war für die Mission von besonderem Interesse.

Peking stimmt WHO-Mission erst mit Verzögerung zu
China hatte eine unabhängige internationale Untersuchung zum Ursprung des Virus, die beim Kampf gegen diese und kommende Pandemien helfen soll, zunächst verweigert. Erst mit einem Jahr Verspätung stimmte die Regierung in Peking der WHO-Mission zu, doch beschränkte sich diese letztendlich auf knapp zwei Wochen.

Das Institut für Virologie in Wuhan. Hier könnte laut dem deutschen Physiker Roland Wiesendanger der Ursprungsort von SARS-CoV-2 sein. (Bild: AFP)
Das Institut für Virologie in Wuhan. Hier könnte laut dem deutschen Physiker Roland Wiesendanger der Ursprungsort von SARS-CoV-2 sein.

US-Außenamtssprecher Ned Price forderte China am Donnerstag auf, seine Erkenntnisse über die Anfänge der Pandemie mitzuteilen. Es gehe unter anderem darum, dazuzulernen und alles zu tun, „damit wir uns selbst, das amerikanische Volk und die internationale Gemeinschaft gegen fortbestehende Pandemie-Gefahren schützen können“, sagte Price. Dafür sei vonseiten der chinesischen Regierung „Transparenz“ erforderlich.

Quelle: APA

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