Coronaviren schweben als Kleinteilchen unsichtbar in den Räumen. Lassen sich die gefährlichen Erreger durch Versprühen oder Verdampfen von Desinfektionsmitteln abtöten? Das versprechen Hersteller diverser Nebelmaschinen, die teils schön ins Geld gehen. Gerichtssachverständiger Peter Tappler hält davon nichts: „Das ist reine Geschäftemacherei!“
Die Diskussion an einem konkreten Beispiel erklärt: Der „Coronator“ ist ein handelsüblicher Luftbefeuchter, der ein Biozid verdampft. Ein Mittel, das grob gesagt aus Wasser, Salzen und Chlor besteht. „Ohne Alkohol, ohne Giftstoffe“, erklärt der Wiener Arbeitsmediziner Raimund Saam. Seit Oktober vernebelt der Arzt damit seine Ordination in Ottakring.
Aus gesundheitlicher Sicht gebe es bei sachgerechter Anwendung keine Bedenken, meint der Doktor. Aber vernichtet es auch Coronaviren? Saam glaubt ja. Peter Tappler ist skeptisch. Der Raumluftexperte, der mit dem Umweltbundesamt zusammenarbeitet, hat schon viele Räuchermethoden erlebt.
Sein Fazit: „Entweder helfen sie nicht. Oder man muss die Räume derart stark verqualmen, dass es keiner mehr darin aushält“, sagt Tappler. Und er rät zur Vorsicht: Menschen, die im guten Glauben solche Geräte verwenden, verzichten oft auf Masken, Abstand und andere Sicherheitsmaßnahmen. Das kann ein fataler Fehler sein.
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