Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass die 34-jährige Sara L.-K. brutal aus ihrem jungen Leben gerissen wurde. Am 23. Februar soll der Ex-Lebensgefährte die Mutter vor den Augen ihres Bruders in der Oststeiermark getötet haben. Heute startet der Prozess in Graz.
„Ein Jahr ist es heute her, mein Schwesterherz, ein ganzes Jahr ... an dem ich mir noch immer nicht erklären kann, warum so etwas passierte ... Ein Jahr, an dem ich mich täglich davor behüten muss, nicht daran zu zerbrechen ... Es ist ein Schmerz, der unbeschreiblich ist und mir jegliche Sinne raubt ...“ - mit diesem herzzerreißenden Facebook-Posting ließ der große Bruder der 34-Jährigen an ihrem Todestag seiner unbändigen Trauer freien Lauf. Und auch die kommenden Tage werden für die Familie des Mordopfers kräfteraubend. Denn am Montag beginnt der Prozess gegen Saras mutmaßlichen Killer.
Opfer hatte massive Angst
Angeklagt ist ein Jurist aus Oberösterreich, der Ex-Freund der gebürtigen Burgenländerin. Wenige Wochen soll das Paar zusammen gewesen sein, bis sie die Beziehung beendete. Sie soll massive Angst vor ihm gehabt haben. Der Oberösterreicher dürfte mit der Trennung nicht einverstanden gewesen sein. Immer wieder soll er wilde Drohungen gegen die 34-Jährige ausgesprochen haben. Die Kosmetikerin ließ sogar alle Schlösser in ihrem Wohnhaus in Großwilfersdorf austauschen.
Acht Schüsse
Und ihre Angst war mehr als begründet, wie es sich in der Anklageschrift liest. Am 23. Februar 2020 brach der Angeklagte laut Anklage in ihr Haus ein. Die 34-Jährigen konnte zwar noch voller Panik ihren Bruder verständigen - doch er konnte sie nicht retten, wäre bei dem Mordanschlag beinahe selbst ums Leben gekommen. Achtmal soll der Jurist mit seiner Pistole geschossen haben. Vier Projektile trafen Sara - für sie kam jede Hilfe zu spät.
Der Prozess in Graz ist für vier Tage anberaumt. Am Donnerstag soll es ein Urteil geben.
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