EZB-Chefin Lagarde:
„Corona bietet Chance für mehr Gleichberechtigung“
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, sieht in der Corona-Pandemie eine große Chance, die Geschlechterrollen nachhaltig gerechter zu ordnen. Dazu ist aber ein Umdenken sowohl am Arbeitsplatz als auch im Privatleben erforderlich, mahnt die Französin.
„Die Pandemie hat uns nicht nur wesentliche Schwachstellen unserer Gesellschaft vor Augen geführt - sie hat uns auch gezwungen, die Dinge auf andere Art anzupacken, so die EZB-Chefin in einem Gastbeitrag für das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und europäische Blätter zum Weltfrauentag am Montag.
Elternrollen neu verteilt?
„Und genau hier sehe ich die Chance für eine Wende zum Besseren.“ Die Pandemie habe nicht nur verdeutlicht, wie ungleich die unbezahlte Arbeit zwischen Frauen und Männern verteilt sei, sondern auch gezeigt, „dass es in Partnerschaften auch anders gehen kann“, schrieb Lagarde. „In manchen Familien übernahmen Väter den größten Teil der Betreuung, da sie von zu Hause arbeiten mussten oder in Kurzarbeit waren, während die Mütter systemrelevante Berufe außer Haus ausübten.“
Zu niedriger Frauenanteil in Vorständen
Die EZB-Chefin appellierte an die Europäer, zu Hause oder bei der Arbeit alte Gewohnheiten infrage zu stellen und neue Strukturen zu schaffen, die Geschlechtergleichstellung besser ermöglichten. Sie rief dazu auf, den Frauenanteil in politischen Ämtern und in den Vorstandsetagen der Unternehmen deutlich zu erhöhen. Außerdem sollten Frauen verstärkt auch Berufe aus den Bereichen Wissenschaft, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik ergreifen.
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