Starker Anstieg
107 Migranten vor der kanarischen Küste entdeckt
Die Zahl der Migranten, die versuchen, per Boot über die Kanarischen Inseln Europa zu erreichen, nimmt zu: Allein am Wochenende sind 107 Menschen aus dem Meer aufgegriffen worden. Am Samstag entdeckte die spanische Küstenwache 56 Flüchtlinge auf zwei Booten - eines vor Teneriffa, das zweite vor Gran Canaria. Am Sonntag wurde ein weiteres Boot vor Gran Canaria aufgegriffen, auf dem sich 51 Migranten - unter ihnen zwei Frauen - befanden.
Die kürzeste Route hin zu der bei Touristen beliebten Inselgruppe im Atlantik startet an der Küste Marokkos und ist mehr als 100 Kilometer lang. Die Überfahrt in den zumeist überfüllten Booten ist angesichts der starken Meeresströmungen äußerst gefährlich. Nach Angaben der spanischen Hilfsorganisation Caminando Fronteras kamen im vergangenen Jahr fast 2200 Migranten bei dem Versuch ums Leben, Spanien auf dem Seeweg zu erreichen - die meisten von ihnen auf dem Weg zu den Kanaren.
Küstenwache verzeichnete starken Anstieg der Migranten
In den ersten beiden Monaten dieses Jahres trafen auf den Kanaren nach Angaben der spanischen Behörden 2341 Migranten ein - 112 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr wurden dort mehr als 23.000 Ankömmlinge gezählt - achtmal mehr als im Vorjahr.
Die Zunahme der Flüchtlingsbewegung auf dieser Route ist darauf zurückzuführen, dass die europäischen Staaten mit der Türkei, Libyen und Marokko Vereinbarungen zur Eindämmung der Migration über das Mittelmeer getroffen haben und die Kontrollen vor Spaniens Südküste deutlich verschärft wurden.
Der Anstieg führt zu überfüllten Aufnahmezentren auf den Kanaren. Die Migranten müssen vielfach zunächst in behelfsmäßigen Zeltlagern untergebracht werden, bevor sie in Militärlager oder Hotels auf der Insel gebracht werden können.
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