Während die Wartezeit für einen Großteil der Bevölkerung auf eine schützende Impfung gegen das Coronavirus noch Monate andauern wird, rät der deutsche Sport-Professor Ingo Froböse dazu, das Immunsystem zu stärken. Dies hätte „in einem viel geringeren Ausmaß“ einen ähnlichen Effekt wie eine Impfung, meint der Experte. Neben ausreichend Bewegung an der frischen Luft sei dabei auch eine gesunde Ernährung entscheidend.
Bislang haben hierzulande erst rund sieben Prozent der Menschen eine erste Dosis gegen das Coronavirus erhalten - vollständig immunisiert sind gar erst rund drei Prozent worden (Stand Montag). Für all jene, die noch auf die Impfung warten müssen, heißt es in der Zwischenzeit: Abstand halten und das Immunsystem stärken.
Ganz wesentlich für Letzteres ist viel Bewegung im Freien, wie Froböse gegenüber „Focus“ erklärt. „Einmal am Tag frische Luft schnappen ist Pflicht“, so der Fitness-Experte. Besonders in den Wintermonaten wären Körper und Geist sehr stark beansprucht - durch digitalen Konsum, ständige Beschallung und einem besonders in der Corona-Krise verstärktem Informationsüberfluss.
Mehr Disziplin und Struktur für den Alltag
„Lasst uns einfach mal rausgehen, an die Luft. Lasst uns toben, mit Kindern oder Erwachsenen in der Familie. Fangen spielen, raufen. All das gibt uns nicht nur körperlich, sondern auch emotional ganz viel“, motiviert der Experte. Besonders für Alleinstehende sei dabei eines ganz wichtig: Disziplin. Erleichtern könnte das, eine klare Struktur in den Tag zu bringen - eine solche ist für viele zuletzt durch vermehrtes Home-Office verloren gegangen.
„Setzten Sie sich einen festen Zeitpunkt für den Feierabend - am besten mit einem Wecker oder einem Signal, um diesen einzuläuten“, rät Froböse. „Dann können Sie laufen gehen, spazieren, aber auch Musik hören oder ein Bad nehmen.“ Auch Home-Workouts würden vielen guttun, ganz essenziell sei es aber „frische Luft zu schnappen“, so der Experte.
„Identische Prozesse wie bei Impfung“
Wer bei jedem Wetter täglich hinausgeht, stärkt sein Immunsystem, erklärt er weiter: „Das ist eigentlich nichts anderes als eine kleine Impfung. Dabei passieren beinahe identische Prozesse, nur in einem viel geringeren Ausmaß.“ Das bedeutet: Wer sein Immunsystem stärkt, trainiert seinen Körper. „Er bereitet ihn vor - auf all das, was auf ihn zukommt.“
Ernährung als Grundpfeiler
Ebenso wichtig wie die Bewegung ist laut Froböse der Punkt Ernährung. Vor allem die Qualität der Lebensmittel sollte dabei möglichst hochwertig sein. „Wir verbrauchen weniger, aber wir haben mehr Zeit. Also sollten Sie auf unnötige Energie wie etwa eine Tüte Chips verzichten.“
Stattdessen gelte es, bei anderen Produkten die Qualität zu erhöhen. „Sie haben Zeit, kaufen Sie sich frische Produkte, Obst und Gemüse. Durch die erhöhte Qualität haben Sie häufig keinen großen Hunger mehr auf andere Lebensmittel.“ Zwischen den Mahlzeiten sollten laut Froböse vier bis sechs Stunden Pause liegen.
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