Rassismus in Familie

Meghan: Archie kein Prinz wegen Sorge um Hautfarbe

Adabei
08.03.2021 11:48

Harte Rassismus-Vorwürfe von Herzogin Meghan gegen den Palast: Im Interview mit Oprah Winfrey in der Nacht zum Montag sprach die 39-Jährige darüber, dass ihr Sohn Archie noch im Mutterleib wegen seiner Herkunft von der engeren Familie angefeindet worden sei. Man habe dem Buben sogar seinen Titel aberkannt, weil man Sorge hatte, dass er „zu dunkel“ sein könnte, so die schwerwiegenden Anschuldigungen des Paares.

Von der königlichen Familie fühlten sich der Enkel von Queen Elizabeth II. und seine Frau im Stich gelassen - vor allem auch beim Thema Rassismus. In den Jahren, die Meghan im Palast verbrachte, sei nie ein Familienmitglied gegen rassistische Angriffe und „koloniale Untertöne“ in der Berichterstattung aufgestanden, kritisierte Harry. „Das hat wehgetan.“

„Nicht nur verrückter Klatsch“
Harry zeigte aber auch Verständnis für die Haltung. Er wisse, wie viel Angst sie hätten, dass sich die öffentliche Meinung aufgrund der Berichterstattung der britischen Boulevardpresse gegen sie drehe. Es gebe einen ungeschriebenen Vertrag zwischen den Royals und der Boulevardpresse. Die Journalisten erhielten Zugang, der Palast bekomme gute Presse.

Prinz Harry und Herzogin Meghan im Gespräch mit Oprah Winfrey (Bild: APA/Joe Pugliese/Harpo Productions via AP)
Prinz Harry und Herzogin Meghan im Gespräch mit Oprah Winfrey

Das Paar warf den Medien aber vor, Rassismus angestachelt zu haben. „Sie haben von Beginn unserer Beziehung an angegriffen und so sehr zum Rassismus aufgewiegelt, deshalb hat sich unser Risiko verändert“, meinte Meghan. „Es war nicht nur verrückter Klatsch.“ Es habe das Ausmaß der Morddrohungen gegen sie verändert.

Rassismus selbst in Royal Family
Rassistische Gedankenspiele kamen aber nach Worten von Harry und Meghan selbst in der eigenen Familie vor. Man habe ihr noch während ihrer Schwangerschaft mitgeteilt, dass Archie nicht den Titel Prinz tragen werde, so Meghan. Als Oprah Winfrey nachfragte, ob sie glaube, dass das wegen seiner Herkunft geschehen sei, schien die Herzogin zuzustimmen.

Herzogin Meghan mit Oprah Winfrey im Gespräch über Selbstmordgedanken und Rassismus im Palast (Bild: AFP)
Herzogin Meghan mit Oprah Winfrey im Gespräch über Selbstmordgedanken und Rassismus im Palast

„Das passierte alles zur gleichen Zeit. Wir hatten Gespräche darüber, dass Archie keinen Schutz, keinen Titel erhalten werde. Und gleichzeitig gab es Gespräche und Bedenken darüber, wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird“, so Meghan. 

Zitat Icon

Es geht um die Tatsache, dass unser Sohn nicht sicher ist, und auch um die Tatsache, dass das erste farbige Mitglied in dieser Familie nicht denselben Titel trägt, wie andere Enkelkinder ihn haben.

Herzogin Meghan über Rassismus in der Royal Family

Es sei „schmerzhaft“ gewesen, dass ihrem Sohn von offizieller Stelle der Titel des Prinzen verwehrt wurde. Sie habe zwar keine „Beziehung zur ,Größe‘ von offiziellen Titeln“, so Meghan. Aber es gehe ihr dabei um die „Tatsache, dass unser Sohn nicht sicher ist, und auch um die Tatsache, dass das erste farbige Mitglied in dieser Familie nicht denselben Titel trägt, wie andere Enkelkinder ihn haben“.


„Sehr schädlich“ für einige Personen

Welches Mitglied der königlichen Familie diese Gespräche mit ihnen geführt habe, darüber schwiegen sich Harry und Meghan jedoch aus. Er werde nie sagen, wer mit ihnen darüber gesprochen habe, betonte Harry. Und Meghan sagte, sie wolle sich nicht genauer äußern, weil dies „sehr schädlich“ für einige Personen wäre. Es sei aber wohl klar, dass ein dunkelhäutiges Baby ein Problem für den Palast gewesen wäre.

Das spektakuläre Interview dürfte das Königshaus noch einige Zeit beschäftigen. Es sei ein „schwerer Schlag“ für das Königshaus, kommentierte die BBC. Besonders der Rassismus-Vorwurf sei ein „bleibender Fleck“ für die Royals, befand der BBC-Experte Peter Hunt. Doch es könnte noch nicht alles gewesen sein: Erwartet wird, dass der US-Sender CBS noch einige Szenen für die kommenden Tage zurückgehalten hat.

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(Bild: kmm)



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