Die Kunstschaffenden in Österreich sind durch die Corona-Maßnahmen weiterhin in einer Zwangspause. Angesichts der von Tag zu Tag schwieriger werdenden finanziellen Situation fordern nun Hunderte Künstler von der Regierung einen Kulturgipfel für mögliche Öffnungsperspektiven.
Mit einem dringenden Appell richteten sich Hunderte Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturinstitutionen an die Politik, dem anhaltenden Lockdown in diesem Bereich mit klaren Planungsmöglichkeiten und Perspektiven zu begegnen. Unter den zahlreichen Unterschriften finden sich auch jene der Schriftsteller Niki Glattauer und Franzobel sowie des Musikers Ernst Molden.
„Wir sind fassungslos, mit welcher Ignoranz sich die Regierung und die Landeshauptleutekonferenz über die existenziellen Grundbedürfnisse der Kunst und Kultur hinwegsetzen“, heißt es in dem offenen Brief. Gefordert wird ein Kulturgipfel.
Solidaritätsbekundungen „nicht genug“
Es genüge nicht, „von der Bedeutung der Kunst und Kultur zu sprechen und sich um alles andere zu kümmern, nur nicht um sie“. Daher erwarte man „die sofortige Korrektur des derzeitigen Öffnungsplans und die Einbindung der Kunst und Kultur in die schon beschlossenen Öffnungsschritte“, wird in dem stellvertretend von Gerhard Ruiss (IG Autorinnen Autoren) und Yvonne Gimpel (IG Kultur Österreich) unterzeichneten Schreiben argumentiert. Kunst und Kultur bräuchten zumindest eine Gleichbehandlung mit anderen Sektoren und nicht nur „vage Ankündigungen“.
„Brauchen einen konkreten Planungshorizont“
Weiters wird auf bestehende Sicherheitskonzepte verwiesen, wobei über Monate hinweg Erfahrungen gesammelt werden konnten, wie sich diese in der Praxis bewähren. „Wir wollen weder auf einen April-Termin mit neuen Entscheidungen warten, um dann im Mai mit den entsprechenden Vorlaufzeiten aufsperren zu können, noch auf einen späteren Termin, um inklusive der Vorlaufzeit schon in der Sommerpause zu landen. Kultur braucht Vorlaufzeiten und damit einen konkreten Planungshorizont.“
Daher sei letztlich ein Kulturgipfel mit Beteiligung der Landeshauptleute und der Regierungsspitzen unverzichtbar, um die weiteren Schritte zu planen. An dem Aufruf beteiligen sich 350 Kunst- und Kultureinrichtungen sowie 1500 Kulturschaffende, die auf nicht weniger als 33 Seiten aufgelistet werden.
Quelle: APA
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