Das Pharmaunternehmen Merck gibt Hoffnung in der Corona-Krise: Es hat mit der US-Firma Ridgeback Biotherapeutics großartige Fortschritte bei der Behandlung des Coronavirus erzielt. Das Medikament Molnupiravir sei in der Lage, in fünf Tagen die Viren im Körper eines Infizierten ziemlich deutlich zu reduzieren.
Molnupiravir ist ein antivirales Medikament, das oral eingenommen wird und eigentlich zur Behandlung von Grippe entwickelt wurde. Es sei zwar erst bei knapp über 200 infizierten Personen getestet worden, erklärte der Leiter der Teststudie, der trotzdem von vielversprechenden Resultaten sprach. Sollten sich diese in weiteren Untersuchungen bestätigen, könne dies „bedeutsame Folgen für die öffentliche Gesundheit haben“, wird der Wissenschaftler der Universität North Carolina in der „Handelszeitung“ zitiert.
US-Arzt: „Es könnte der Heilige Gral sein“
Auch der US-Mediziner Marc Siegel erklärte gegenüber dem Sender Fox News, dass das Mittel „sehr vielversprechend“ sei. „Es könnte der Heilige Gral sein, denn es wurde eben in der zweiten Phase getestet. Es hat das Virus buchstäblich in seinen Bahnen gestoppt“, zeigte sich der Arzt begeistert. „Das könnte die Zukunft sein, wenn der Impfstoff die Pandemie wirklich in den Griff bekommt und es nur noch Einzelfälle geben wird.“
Fünftägige Einnahme, dann virenfrei
Das Medikament wird vom Patienten ohne ärztliche Aufsicht fünf Tage lang oral eingenommen. Bei den Testpersonen seien danach keine Viren mehr entdeckt worden, erklärte Siegel. Allerdings traten bei vier von ihnen schwere Nebenwirkungen auf. Allerdings stünden diese nicht direkt mit Molnupiravir in Verbindung.
Merck stoppte Impfstoff-Erforschung
Das Unternehmen Merck musste erst kürzlich eine Niederlage hinnehmen. Es stoppte die Erforschung von zwei Coronavirus-Impfstoffen, nachdem eine zu niedrigere Immunreaktion in Tests festgestellt wurde. Parallel entwickelt der deutsche Konzern derzeit noch ein weiteres Covid-19-Medikament mit der Bezeichnung MK-711.
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