Basketball-Präsident Gerald Martens reicht‘s! Er wandte sich am Montag mit einem Offenen Brief an Gesundheitsminister Rudolf Anschober - und droht darin sogar mit einer Klage wegen Körperverletzung.
„Sehr geehrter Herr Bundesminister Anschober, ein Jahr kämpfen Sie nun schon mit der Pandemie. Ein Jahr, in denen sich die Menschen ohne Perspektive durch ihr Leben schleppen. Es wundert uns daher nicht, dass uns immer mehr Anrufe besorgter und wütender Eltern erreichen. Die Maßnahmen, mit denen die Bundesregierung seit Wochen und Monaten willkürlich herumjongliert, kann einfach niemand mehr nachvollziehen. Die Eltern erklären uns, dass sie diesen Wahnsinn nicht mehr mittragen können, die gesetzten Schritte würden jeder Logik widersprechen. Und sie haben recht.“ So startet der Offene Brief von Basketball-Präsident Gerald Martens.
Psychische Erkrankungen
Seine Forderung: Die Sporthallen müssen trotz Corona-Pandemie umgehend geöffnet werden! Denn, so heißt es weiter: „Die Statistiken zeigen, dass mittlerweile mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen depressive Symptome aufweisen, 16% haben sogar regelmäßig suizidale Gedanken. 50% der Kinder beschäftigen sich länger als fünf Stunden pro Tag mit ihren Smartphones. Ob dieser unfassbaren Zahlen ist es kein Wunder, dass Einrichtungen zur Behandlung psychischer Erkrankungen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.“
Strafanzeige wegen Körperverletzung
Martens schreibt daher weiter: „Wir wurden von wütenden Eltern aufgefordert, im Namen Ihrer Kinder gegen Sie, Herr Minister, Strafanzeige wegen Körperverletzung zu erstatten. Diesen sehr ernsten Appell können wir nicht ignorieren. Wir lassen den Sachverhalt von unseren Rechtsexperten prüfen.“
Die Interessensvertretung Sport Austria hat mit Begleitung der MedUni Wien Ende Februar ein Konzept erstellt, nach dem praktisch alle Formen von Sport bis Ostern wieder möglich werden sollen. Sowohl Outdoor als auch Indoor, ohne Kontakt wie auch mit Kontakt. Dieser Stufenplan wurde beim Sportgipfel dem Gesundheitsminister vorgelegt.
Datum steht aus
Sportminister Werner Kogler hatte danach bestätigt, dass Kinder und Jugendliche bei der ersten Lockerungsrunde der Corona-Vorschriften im Sport dabei sein sollen. Bei dieser Gruppe seien „die Kollateralschäden am größten“, sagte der Vizekanzler im Interview der „Presse am Sonntag“. „Und da Kinder in den Schulen getestet werden, könnte auch schon eine Schulbesuchsbestätigung fürs Training reichen“, fügte er hinzu. Ein mögliches Datum für die Umsetzung nannte Kogler nicht.
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