So wie mehrere andere EU-Länder hat auch Österreich nicht so viele Dosen des Moderna-Impfstoffs bestellt, wie möglich gewesen wäre. Österreich schöpfte sein volles Kontingent des ersten und zweiten Vertrags der EU mit Moderna aus, bei einer Zusatzoption wurde allerdings weniger abgerufen, wie das Gesundheitsministerium am Montagabend bestätigte. Als Grund wurde der späte Liefertermin genannt.
Die EU-Kommission schloss mit Moderna zwei Verträge über insgesamt 460 Millionen Dosen ab. Der erste Vertrag der EU-Behörde mit Moderna sicherte den EU-Ländern zunächst 80 Millionen Dosen zu und beinhaltete die Option für die Länder, weitere 80 Millionen Dosen zu erwerben. Die EU hat diese Option im Dezember wahrgenommen. Im Februar unterzeichnete die Kommission dann einen zweiten Vertrag mit Moderna über 150 Millionen Dosen für 2021 und 150 Millionen Dosen für 2022.
16 EU-Staaten entschieden sich gegen zusätzliche Moderna-Dosen
Ein von der ungarischen Regierung veröffentlichte Zeitplan bestätigte dem Internetportal „Politico“, dass eine Reihe von EU-Ländern sich dafür entschieden hatten, keine der zusätzlichen Moderna-Dosen aus der Aufstockung im Dezember zu kaufen. Dem Dokument zufolge haben sich 16 Länder dagegen entschieden: Polen, Rumänien, Belgien, Griechenland, die Tschechische Republik, Bulgarien, Slowakei, Irland, Litauen, Slowenien, Lettland, Estland, Zypern, Luxemburg, Malta und Ungarn.
Kontingent wegen Liefertermin nicht voll ausgeschöpft
Der Zeitplan zeigte dem Bericht zufolge auch, dass Österreich, Portugal und Kroatien kleinere Bestellungen für die zweite Charge von Moderna-Dosen aufgaben. Dazu erklärte das Gesundheitsministerium: Österreich, das erst im Februar weitere Impfstoffe bestellte, habe vom ersten Vertrag der EU mit Moderna das volle Kontingent von 1,57 Millionen Dosen ausgenutzt, so auch vom zweiten Vertrag die volle Ratio von 2,94 Millionen Dosen. „Lediglich von einer Zusatzoption für das dritte und vierte Quartal hat Österreich wegen des späten Liefertermins 2021 lediglich 230.000 Dosen abgerufen“, hieß es weiter.
Deutschland und Dänemark entschieden sich beide für die Aufstockung. Deutschland, das ursprünglich 14 Millionen Dosen bestellt hatte, gab eine zweite Bestellung von mehr als 35 Millionen auf. Dänemark gab eine zweite Bestellung von fast fünf Millionen auf, eine Steigerung gegenüber seiner ersten Bestellung von mehr als einer Million.
Ungarn veröffentlichte Lieferplan
Der Zeitplan der ungarischen Regierung, der nicht datiert ist, scheint nur Lieferungen aus dem ersten Vertrag der EU zu zeigen, sodass es unklar ist, ob diese Länder Bestellungen aufgaben, als die Kommission im Februar einen zweiten Vertrag mit Moderna unterzeichnete, wie „Politico“ feststellte. Ungarn hatte am Sonntag den Lieferplan und zwei Seiten des EU-Kaufvertrags mit Moderna veröffentlicht, nachdem Oppositionsparteien die Regierung beschuldigten, nicht genug westliche Impfstoffe zu kaufen.
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