Paukenschlag bei unseren Nachbarn: Joachim Löw wird seine Tätigkeit als deutscher Bundestrainer nach der Europameisterschaft in diesem Sommer (11. Juni bis 11. Juli) beenden! Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag mit.
Löw bat offenbar selbst darum, seinen ursprünglich bis zur WM 2022 laufenden Vertrag unmittelbar mit Abschluss des EM-Turniers zu beenden. „Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkeit“, schildert der 61-Jährige.
Sein größter Erfolg
Damit geht eine Ära zu Ende. Löw betreut die Nationalmannschaft seines Heimatlandes seit 2006. Sein größter Erfolg in dieser Zeit war der Gewinn des WM-Titels 2014 in Brasilien.
Kritik nach WM-Debakel in Russland
Seit dem Debakel bei der WM 2018 in Russland, als die DFB-Auswahl als Titelverteidiger bereits in der Gruppenphase gescheitert war, stand Löw in der Kritik. Zuletzt wurde nach dem 0:6 in Spanien im Herbst des Vorjahres erneut heftig über eine vorzeitige Ablösung des Bundestrainers debattiert. Erst nach klärenden Gesprächen mit der Verbands-Spitze durfte Löw weitermachen.
EM als Abschiedsvorstellung
Die EM im Sommer wird somit seine Abschiedsvorstellung. „Ich verspüre weiterhin den unbedingten Willen sowie große Energie und Ehrgeiz. Ich werde mein Bestes geben, unseren Fans bei diesem Turnier große Freude zu bereiten und erfolgreich zu sein. Ich weiß auch, dass dies für die gesamte Mannschaft gilt“, so Löw. Bei dem um ein Jahr verschobenen Turnier trifft die Nationalmannschaft in der Gruppenphase im Juni in München zunächst auf Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und Außenseiter Ungarn.
Löw kann also die Marke von 200 Länderspielen als Chefcoach der Deutschen noch erreichen. Der Schwabe, der bisher bei 189 Länderspielen hauptverantwortlich war, wird die deutsche Auswahl im März noch bei den drei WM-Qualifikationsspielen gegen Island (25. März), in Rumänien (28. März) und gegen Nordmazedonien (31. März) betreuen. In der unmittelbaren EM-Vorbereitung sind zwei Tests geplant. Und beim Turnier zum Abschluss nach 15 Jahren als Bundestrainer sind dann bis zu sieben weitere Spiele unter Löw möglich.
Wer wird Löws Nachfolger?
Nun stellt sich die große Frage: Wer wird Löws Nachfolger? Zuletzt wurden unter anderem Jürgen Klopp (Liverpool), Hansi Flick (Bayern München), Ralf Rangnick und auch Lothar Matthäus mit dem deutschen Nationalteam in Verbindung gebracht. „Dass er (Löw, Anm. d. Red.) uns frühzeitig über seine Entscheidung informiert hat, ist hochanständig. Er lässt uns als DFB somit die nötige Zeit, mit Ruhe und Augenmaß seinen Nachfolger zu benennen“, sagt DFB-Präsident Fritz Keller.
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