Nun sind auch in der Steiermark bei einer Krankenschwester nach einer Corona-Impfung schwere Nebenwirkungen aufgetreten. Zehn Tage nach der Verabreichung des AstraZeneca-Wirkstoffes hatte sich bei der 51-Jährigen eine Lungenembolie entwickelt - die Frau musste zwei Wochen am LKH-Uniklinikum Graz behandelt werden, bestätigte am Dienstag ein Sprecher der Steiermärkischen Krankenanstalten (KAGes).
Wie KAGes-Sprecher Reinhard Marczik zur APA sagte, sei die Angestellte des LKH Graz bereits am 11. Februar geimpft worden, ihr Fall wurde aber erst am Dienstag bekannt. Demnach seien zuerst „die üblichen Nebenwirkungen“ aufgetreten - zehn Tage später sei sie jedoch so schwer erkrankt, dass die 51-Jährige stationär behandelt habe werden müssen.
Es habe sich eine Lungenembolie entwickelt, und die Leukozytenwerte seien stark erhöht gewesen. Laut dem Sprecher habe sie jedoch nicht auf die Intensivstation müssen. Am Dienstag konnte die Frau aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ob ein direkter Zusammenhang mit dem Impfstoff besteht, ist noch offen. Es soll sich nicht um dieselbe Impfstoff-Charge handeln wie bei den Fällen in Niederösterreich.
Krankenschwester in Zwettl gestorben, weitere schwer erkrankt
Eine angehende Lungenembolie hatte nämlich eine niederösterreichische Krankenschwester nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin erlitten, sie befindet sich ebenfalls auf dem Weg der Besserung. Tragischer endete hingegen der Fall einer weiteren Krankenschwester in Zwettl. Sie starb - eine Obduktion wurde angeordnet, die Ergebnisse sollen Anfang kommender Woche vorliegen.
„Wird alles unternommen, um die Fälle zu klären“
Bei einer Pressekonferenz zum Impffortschritt in Österreich sagte am Dienstagvormittag die Geschäftsfeldleiterin der AGES-Medizinmarktaufsicht, Christa Wirthumer-Hoche, gefragt nach dem aktuellen Wissensstand zu den Zwettler Fällen, dass „alles unternommen“ werde, um lückenlos aufzuklären und die Sicherheit für die Österreicher zu garantieren. Erste Daten deuten auf keinen kausalen Zusammenhang zwischen den Impfungen und dem Todes- bzw. Erkrankungsfall hin, man werde aber „ganz, ganz genau prüfen“.
Man habe bereits am Wochenende auf die beiden Fälle reagiert und das Verimpfen mit jener Charge gestoppt, die die beide Frauen erhalten hatten, so Wirthumer-Hoche. Die Charge sei an 17 europäische Länder verschickt worden. Nun wird unter anderem von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA abgeklärt, ob es im Zusammenhang damit auch in anderen Staaten zu gesundheitlichen Problemen bei Impflingen gekommen ist. Mit einem Ergebnis sei „in den nächsten Tagen“ zu rechnen.
Bisher keine Hinweise auf Gerinnungsstörungsrisiko
Man werde europaweit genau evaluieren, ob ein derartiges „Signal“ - auch bei den beiden Betroffenen in Zwettl waren Gerinnungsstörungen aufgetreten - auch in anderen Ländern zu sehen ist, sagte die AGES-Expertin. In den weitreichenden Studien vor der Zulassung des Impfstoffes seien aber keine „thromboembolischen Nebenwirkungen“ aufgetreten.
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