Zeit für neues Gesetz

ORF-Chef Alexander Wrabetz vor nächster Kandidatur

Medien
10.03.2021 10:07

Das Corona-Jahr ging auch nicht spurlos am öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorbei. Gesetzliche Novellierungen blieben pandemiebedingt auf der Strecke. Geht es nach ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, so sollen diesbezüglich einige heiße Eisen heuer angegriffen werden. Ebenso, was den 60-jährigen Top-Manager persönlich betrifft, könnte es durchaus spannend werden, wobei er sich bei einem Pressetermin am Dienstagabend in Wien bereits tief in die Karten blicken ließ.

Denn nach 2006, 2011 und zuletzt 2016 dürfte sich der Wiener 2021 einer vierten Wahl zum obersten ORFler stellen. „Es spricht viel dafür. Weil Dinge in der Mitte stehenzulassen“ sei nicht seine Sache. Gleichzeitig, „gibt es noch so viel zu tun!“, erklärte er in seiner Ausführung. Zumindest die politischen Vorhaben zu einer Zerschlagung des ORF seien keine Gefahr mehr: „Ibiza beendete die FPÖ-Pläne.“ Ihm sei es nun wichtig, dass sich die Politik nach dem Corona-Jahr mit ihm wieder an einen Tisch setzt, „und die Gespräche für ein neues ORF-Gesetz aufnimmt“. Die letzte Novelle stammt aus dem Jahr 2010, hier sei es endlich Zeit zu handeln.

Neuigkeiten gab es ebenso von der ORF-Großbaustelle auf dem Küniglberg. Man befinde sich trotz Corona-Bestimmungen, die das Vorhaben zusätzlich erschweren, im Plan der dafür veranschlagten 303 Millionen Euro. „Wir werden das erreichen oder sogar leicht unterschreiten“, hielt der Generaldirektor fest. Status quo sei, „die Außenhaut des Gebäudes wird gerade geschlossen. Der Start für den Innenausbau und die technischen Systeme ist bereit.“

Übersiedlung des ORF 2022
Schon ab dem 2. Quartal 2022 werden Teile der ORF-Radios übersiedeln. „Ab 1.1.2023 wird alles endgültig aus der neuen Infrastruktur produziert. News Radio, Social Media News - alles wird in dem multimedialen Newsroom generiert.“ Heißt im Umkehrschluss auch, dass bald neue „Superposten“ für Multimedia-Ressortchefs ausgeschrieben werden.

(Bild: Reinhard Holl)

Die „Krone“-Anfrage, wie denn all seine Vorhaben pekuniär realisiert werden sollen - geplant ist die Entwicklung einer kostenpflichtigen multimedialen Plattform (ORF Player) in einer Kooperation mit Verlagshäusern und Privatsendern, mit besonderem Social-Media-Schwerpunkt -, beantwortete Wrabetz klar mi: „Eine Erhöhung der GIS-Gebühren ist kein Thema.“

Viel spricht für vierte Kandidatur als Generaldirektor
Heißt, Alexander Wrabetz hat mit dem ORF viel in den nächsten Jahren vor. Es spricht vieles für eine vierte Kandidatur als Generaldirektor. Und es spricht auch vieles dafür, dass er den Job bekommt, denn bis dato hat sich noch keiner seiner potenziellen Konkurrenten aus der Deckung gewagt.

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