Alle Organisationen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sollen verpflichtend ein sogenanntes Kinderschutzkonzept bekommen - das ist das Ziel des EU-Projekts „Safe Places“. Waltraud Gugerbauer leitet das Projekt in Österreich. krone.tv-Moderatorin Damita Pressl hat mit ihr darüber gesprochen, was Kinderschutzkonzepte sind und warum es sie braucht. Das vollständige Interview sehen Sie im Video.
Ein Kinderschutzkonzept, erklärt Gugerbauer, sei ein Bündel an Maßnahmen, das darauf abziele, Gewalt gegen Kinder zu verhindern. Gewalt gegen Kinder und Jugendliche sei allgegenwärtig, so Gugerbauer, und es gelte, diese sowohl in Schulen, Kindergärten, Freizeitvereinen und Organisationen zu verhindern als auch zu erkennen, wenn Kinder und Jugendliche außerhalb der Organisation misshandelt werden.
Schulungen, klare Regeln, Meldesystem
Im Rahmen eines Kinderschutzkonzepts müssten Mitarbeiter entsprechend geschult werden, es müsse klare Richtlinien für den Umgang mit Verdachtsfällen geben und es brauche eine niederschwellige Möglichkeit, Verdachtsfälle zu melden oder sich bei Sorgen entsprechend äußern zu können. Auch die Kommunikation der Organisation müsse angepasst werden. Dabei gehe es nicht nur um körperliche, sondern auch um psychische Gewalt, betont Gugerbauer.
Ein solches Kinderschutzkonzept soll, wenn es nach „Safe Places“ geht, für jede Organisation, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat, rechtlich verpflichtend werden. Dies müsse über eine Reihe an Gesetzen in verschiedenen Bereichen geschehen.
Einfach aufmerksam sein
Worauf man ganz allgemein außerhalb von Organisationen achten könne, um Verdachtsfälle zu entdecken? „Es gibt keinen eindeutigen Hinweis“, erklärt Gugerbauer. Keine einzelne Verhaltensweise eines Kindes deute auf Gewalterfahrungen hin, was die Sache auch komplizierter mache. „Es geht einfach darum, dass man aufmerksam ist und dass man sich dem Kind auch als Gesprächspartner anbietet.“
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