Schrecken verloren

Österreicher gehen zu sorglos mit Pandemie um

Österreich
11.03.2021 09:32

Die Österreicher werden zunehmend leichtsinnig im Umgang mit der Corona-Pandemie. Das glauben zumindest 78 Prozent der Befragten einer neuen Studie. Nur neun Prozent finden, dass die Bevölkerung überhaupt nicht sorglos damit umgehe.

Über die Monate habe die Pandemie einfach ihren Schrecken verloren, meinte knapp die Hälfte der Österreicher, so das Ergebnis der am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Market-Studie.

(Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)

Viele Gründe für veränderte Gefährdungseinschätzung
Weil man keine Todesfälle im persönlichen Umfeld kenne, dafür aber viele Berichte über milde Krankheitsverläufe sowie die Erwartung von bevorstehenden Massenimpfungen und die hohe Nutzung der Corona-Tests, nannten die Befragten als Gründe für die veränderte Gefährdungseinschätzung. Das Linzer Meinungsforschungsinstitut hat 1000 Österreicher online befragt.

Bisher 8798 Corona-Tote in Österreich
Vor einem Jahr starb der erste Österreicher nach einer Corona-Infektion. Der 69-jährige Wiener hatte sich in Italien angesteckt und erlag in der Nacht auf 12. März im Kaiser-Franz-Josef Spital einem Multiorganversagen. Seither hat die Pandemie in Österreich 8798 Menschenleben gekostet (Stand Donnerstag, 9.30 Uhr). Im EU-Vergleich liegt Österreich damit im hinteren Mittelfeld. Für die nun angelaufene dritte Infektionswelle hoffen Experten auf den Impfeffekt, insbesondere in Altersheimen.

Dritte Infektionswelle angelaufen
Peter Klimek vom Covid-Prognosekonsortium rechnet trotz der nun angelaufenen dritten Infektionswelle grundsätzlich mit einem Rückgang der Sterblichkeit. Dies deshalb, weil die besonders anfälligen Bewohner der Alten- und Pflegeheime als Erste geimpft wurden. „Von daher würde man davon ausgehen, dass der Anteil der Todesfälle im Vergleich zu den Infektionszahlen jetzt merklich zurückgehen sollte.“ Hoffnung macht aus seiner Sicht auch, dass der Anstieg der Infektionszahlen zuletzt an Geschwindigkeit verloren hat. „Wenn sich dieser Trend fortsetzt, dann kann das glimpflich ausgehen“, meint Klimek. Nachsatz: „Aber natürlich ist es immer noch riskant, über Öffnungsschritte nachzudenken.“

(Bild: Martin Jöchl)

Vorarlberg hatte sich am Dienstag mit dem Bund darauf geeinigt, dass ab 15. März Gastro-Betriebe aufsperren dürfen, Voraussetzung für den Besuch ist ein negativer Antigen-Test aus einer Teststraße. Am 27. März sollen dann österreichweit die Schanigärten aufsperren dürfen.

Quelle: APA

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