Keine Live-Auftritte

Otto Schenk verabschiedet sich von Theater-Bühne

Adabei
11.03.2021 11:57

Am Freitag ist auf ORF III um 21.50 Uhr die Aufzeichnung von Amelie Niermeyers „Kirschgarten“-Inszenierung aus dem Theater in der Josefstadt zu sehen. Die Premiere fand im Dezember 2019 statt - mit einem grandiosen Otto Schenk in der Rolle des gebrechlichen alten Dieners Firs. Live-Auftritte von ihm werde es nicht mehr geben, sagt Schenk im neuen „News“: „Es war der Abschied.“

„Ich kann ja nicht mehr gehen. Auf der Bühne muss man sich bewegen können, und das kann ich rein physisch nicht mehr. Nur noch hoppeln. In der Rolle hab ich das noch benützen können: durch eine Welt taumeln, die es für mich kaum mehr gibt“, sagt Schenk, der am 12. Juni des letzten Jahres seinen 90. Geburtstag gefeiert hatte.

Die TV-Aufzeichnung „war ein Test, ein Versuch, ob es überhaupt noch möglich ist“, so Schenk. „Meine Todesszene wurde vorweg aufgezeichnet, was sehr angenehm war. Sterben auf der Bühne gelingt mir noch, aber das Risiko war, dass diese eine Szene wirklich erspielt werden muss. Die anderen Szenen hätte man noch während des Probens streichen können.“

Standing Ovations: Otto Schenk umringt von den Künstlern der Josefstadt (Bild: KRISTIAN BISSUTI)
Standing Ovations: Otto Schenk umringt von den Künstlern der Josefstadt

Nicht ganz ausschließen will der Publikumsliebling, noch die eine oder andere seiner beliebten Lesungen halten zu können: „Die Leute hören mir zu, wenn ich auftrete, und aufs Podium kann ich noch geführt werden.“

Genießt Zweisamkeit mit Ehefrau
Vor Kurzem wurden laut „News“ Otto Schenk und seine Frau Renée zum zweiten Mal geimpft, berichtete die APA. Seine Frau sei ständig bei ihm, auch wenn sie kaum mehr spreche und viel schlafe bedeute ihm das sehr viel. „Wir haben beschlossen, den schönsten Sommer unseres Lebens zusammen zu verbringen. Wir sind Tag und Nacht beisammen. Das g‘fallt uns so gut.“ Das Ehepaar werde zu Hause sehr gut betreut, sagt Schenk. „Ich genieße das sehr, und ich genieße, dass das Theater vorbei ist. So wie der Betrieb jetzt ist, so wie es verlangt wird, das könnte ich nicht mehr mitmachen.“

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(Bild: kmm)



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