Beim ersten gemeinsamen Auftritt des Herzogspaares von Cambridge nach dem folgenschweren Interview von Prinz Harry und Herzogin Meghan mit Oprah Winfrey hat Prinz William die erhobenen Rassismusvorwürfe zurückgewiesen. Der zweite in der britischen Thronfolge erklärte: „Wir sind keine rassistische Familie.“
Beim Besuch einer Schule im Londoner Stadtteil Stratford erklärte der 38-jährige Prinz, dass er das am Montag ausgestrahlte Interview noch nicht gesehen habe. In dem Interview wirft Herzogin Meghan der britischen Königsfamilie vor, sich vor der Geburt ihres Kindes Archie darüber unterhalten zu haben, wie „dunkel er wird“. Auf die Nachfrage eines Journalisten in einem Video auf Twitter, ob seine Familie tatsächlich rassistisch sei, erklärt William verärgert: „Wir sind absolut keine rassistische Familie.“
Gespräch mit Harry geplant
Mit seinem Bruder Harry habe er noch nicht sprechen können, sagte der Prinz. „Aber ich werde das tun.“ Prinz Harry sprach in dem Interview darüber, dass er und William sich auf verschiedenen Pfaden befinden, er aber auf eine Versöhnung hoffe.
Britischen Medien zufolge will Queen Elizabeth II. aber zuerst selbst mit ihrem Enkel über alles sprechen.
Keine Titel wegen Hautfarbe?
Meghan und Harry hatten in ihrem Enthüllungsinterview mit US-Moderatorin Oprah Winfrey der royalen Familie mangelnde Unterstützung und rassistische Gedankenspiele vorgeworfen. So sei es im Königshaus vor der Geburt ihres Sohnes Archie Thema gewesen, wie dunkel dessen Hautfarbe sein würde.
Sie ist auch überzeugt davon, dass man ihrem Sohn deshalb den Prinzen-Titel verweigert. Laut Meghan hätte ihr Kind deshalb auch keinen Personenschutz bekommen, den sie und ihr Mann aber für nötig halten.
Meghan ist das erste Mitglied der Familie mit afroamerikanischen Wurzeln, ihre Mutter ist schwarz. Das Königshaus hatte am Dienstag in einem knappen Statement mitgeteilt, man werde die Rassismusvorwürfe „privat“ klären.
Kein Kommentar von Kate
Prinz Williams Ehefrau Herzogin Kate, über die Herzogin Meghan in dem Interview mehrmals spricht, hat keine Erklärung abgegeben. Herzogin Meghan hatte gegenüber Winfrey berichtet, dass Herzogin Kate sie bei einer Anprobe von Prinzessin Charlottes Blumenmädchenkleid vor ihrer Hochzeit mit Prinz Harry zum Weinen gebracht hat, sich aber später mit Blumen entschuldigte.
Außerdem verglich sie sich mit Kate, die nicht so viel habe ertragen müssen. Diese sei von der britischen Presse vor ihrer Verlobung mit William zwar „Waity Katie“, also „Kate in der Warteschleife“ genannt worden, doch dies sei nicht vergleichbar mit dem Rassismus, der ihr entgegenschlug.
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