200 Mio. Dosen
Impfstoff von Johnson & Johnson in EU zugelassen!
Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson kann nun auch in der Europäischen Union genutzt werden. Die EU-Kommission hat das Vakzin am Donnerstagnachmittag zugelassen, wie Präsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte. „Mehr sichere und wirksame Impfstoffe kommen auf den Markt“, schrieb sie. Die Kommission folgte damit einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA, die den Covid-19-Impfstoff - es ist der vierte in der EU zugelassene - eingehend geprüft hatte.
Die EU rechnet mit ersten Lieferungen im April. Die Kommission hatte bereits Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Davon hat Österreich 2,5 Millionen Dosen beansprucht. Bisher werden in Österreich die Vakzine der in der EU schon zuvor zugelassenen Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca verimpft. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass Johnson & Johnson nicht rechtzeitig liefern könne. Die EU-Kommission ist nach eigenen Angaben im Gespräch mit den US-Behörden, um die Lieferungen zu sichern.
Für Immunisierung reicht eine Injektion
Der Vorteil der Impfung von Johnson & Johnson ist, dass sie nur einmal gespritzt und nicht tiefgekühlt gelagert werden muss. Zudem zeigt das Vakzin eine gute Wirksamkeit bei jenen Virusmutationen, die in Südafrika und Lateinamerika entdeckt wurden. Es zählt zu den Vektor-Impfstoffen, als Träger wird ein abgewandeltes Adenovirus eingesetzt.
„Können Strategie wie geplant umsetzen“
Als „eine gute Nachricht für die EU und für Österreich“ wertete das Gesundheitsministerium gegenüber der APA den Schritt. „Mit dem nun vierten zugelassenen Impfstoff in der EU kann unsere Impfstrategie wie geplant Schritt für Schritt umgesetzt werden und damit die Impfkampagne weiter an Fahrt aufnehmen“, hieß es. „Derzeit rechnen wir mit einer Verfügbarkeit von circa 2,5 Millionen von Johnson & Johnson bis spätestens Ende des Jahres.“
Die ersten Lieferungen seien im zweiten Quartal zu erwarten, die Empfehlung der EMA sehe keine Altersbeschränkung nach oben hin vor. Die Verabreichungsempfehlung als einmalige Injektion sei besonders vorteilhaft, um schwer erreichbaren Personengruppen - etwa Menschen in prekären Arbeits- oder Wohnverhältnissen - die Corona-Schutzimpfung zur Verfügung zu stellen.
„Verstärkung für Österreichs Impfprogramm“
„Angesichts der neuerlich steigenden Infektionszahlen und der Ausbreitung von Coronavirus-Mutationen ist die Zulassung des Impfstoffkandidaten ein weiteres, äußerst erfreuliches Signal“, sagte Alexander Herzog, Generalsekretär des Verbandes der pharmazeutischen Industrie Österreichs (PHARMIG). Österreichs Impfprogramm erhalte damit eine wichtige Verstärkung, „die in den nächsten Monaten eine merkbare Entlastung für Krankenhäuser und die Bevölkerung bringen kann“.
Vakzin in den USA bereits zugelassen
Vor rund zwei Wochen war das Präparat, das von der Johnson-&-Johnson Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelt worden war, bereits in den USA zugelassen worden. Die Wirksamkeit liegt nach Angaben der EMA bei etwa 67 Prozent. Bei einer schweren Covid-19-Erkrankung lag der Schutz in den Studien bei mehr als 85 Prozent - und das gilt auch für Ältere. Das Vakzin soll auch gegen Virus-Varianten effektiv sein.
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