Korruptionsverdacht
Weiterer CDU-Politiker tritt zurück
In den vergangenen Tagen hat ein regelrechter Abgeordneten-Schwund bei der Unionsfraktion im deutschen Bundestag eingesetzt. Wegen Korruptions- und Bestechungsverdachts rund um Geschäfte mit Corona-Masken traten die beiden Politiker Nikolas Löbler (CDU) und Georg Nüßlein (CSU) zurück. Nun wurde der Druck auf einen weiteren CDU-Parlamentarier wegen mutmaßlicher Bestechungsgelder aus Aserbaidschan zu groß.
Der Thüringer Abgeordnete Mark Hauptmann hat laut welt.de seinMandat im Bundestag zurückgelegt. Dem Bericht zufolge streitet der CDU-Politiker allerdings ab, dass er Lobbying-Tätigkeiten für Aserbaidschan durchgeführt habe und diese über ganzseitige Tourismus-Anzeigen des Kaukasusstaates im „Südthüringen-Kurier“ abgegolten wurden. Hauptmann ist Herausgeber der Lokalzeitung und war selbst mehrmals in Aserbaidschan. Doch auch diese Reisen wurden nicht gesponsert, so der Politiker.
Rücktritt, um „Familie zu schützen“
Als Grund für seinen Rücktritt nennt Hauptmann gegenüber welt.de „Anfeindungen gegenüber meiner Person“. Diese seien zu groß geworden. „Ich möchte meine Familie schützen. Ich werde von Medienanfragen überhäuft. Es gibt bewusste Falschdarstellungen, Verkürzungen und Verzerrung von Fakten“, so der CDU-Parlamentarier weiter.
CDU-Generalsekretär: „Fehlverhalten einzelner Personen“
Wenige Tage vor den Landtagswahlen am Sonntag in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kommen die Affären zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für die Union. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak verwahrte sich gegen den Vorwurf, dass CDU und CSU ein strukturelles Problem mit Lobbytätigkeiten von Abgeordneten hätten: „Es handelt sich um das Fehlverhalten von einzelnen Personen.“
Quellen: APA, welt.de
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