„Zu einseitig“

Vorstoß zum Verbrenner-Verbot sorgt für Unmut

Motor
11.03.2021 15:53

Die Forderung von Österreich und acht weiteren EU-Staaten an die Kommission, ein konkretes Ausstiegsdatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotor zu nennen, sorgt in Österreich für Unmut. Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, sprach sich explizit dagegen aus und forderte eine „technologieoffene Forschung und Entwicklung.“

(Bild: kmm)

Das Schreiben an die EU-Kommission wurde auch von Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) unterzeichnet. „Aus meiner Sicht macht es jetzt Sinn, diese Diskussion auf die europäische Ebene zu heben, um einheitliche Regeln auch hier vorzusehen und das war die Aufforderung, die wir heute an die Kommission gesendet haben,“ sagte die Ministerin am Donnerstag im Ö1-Mittagsjournal. Man brauche ein Datum, das sicherstellt, dass die Pariser Klimaziele erreicht werden. Ein genaues Wunschdatum wollte Gewessler aber nicht nennen.

Umweltministerin Leonore Gewessler (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Umweltministerin Leonore Gewessler

Mit dem Koalitionspartner ÖVP war die Aktion nicht abgesprochen, zitierte das ORF-Radio das Büro von Europaministerin Karoline Edtstadler. Den Inhalt nehme man aber zur Kenntnis. Zum Teil sind die Forderungen der EU-Umweltminister auch im Regierungsprogramm verankert.

„Anreize statt Verbote!“
Die Autoimporteure zeigten sich indessen wenig erfreut. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass wir erfolgreicher sind, wenn wir auf Anreize statt Verbote setzen“, betont Kerle. Zwar steige die Zahl der Fahrzeuge mit alternativem Antrieb kontinuierlich an, der Markt für Verbrenner werde aber auch weiterhin existieren. Bis 2030 wäre laut Experten erst die Hälfte aller europäischen Fahrzeuge elektrifiziert, und auch im Nutzfahrzeugbereich werde der Verbrennungsmotor noch einige Zeit alternativlos sein.

Synthetischer Sprit ist umweltfreundlich
Außerdem könne derzeit noch nicht sicher gesagt werden, welche Antriebsform sich in den einzelnen Segmenten durchsetzen werde. Deshalb dürften auch die synthetischen Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, nicht vergessen werden. Dabei handelt es sich um klimafreundliche Kraftstoffe, mit denen Verbrennungsmotoren alternativ zu Benzin oder Diesel betrieben werden können. Es ist auch möglich, sie handelsüblichem Treibstoff beizumischen. Darüber hinaus kann man Motoren derart auf E-Fuels abstimmen, dass sie besonders effizient und sauber laufen.

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(Bild: KMM)



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