Aktuelle Daten aus Israel bescheinigen dem Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer erneut eine hohe Wirksamkeit. Neue Erkenntnis dabei: Das Vakzin biete auch einen Schutz von 94 Prozent vor asymptomatischen Infektionen, teilten die Firmen und das israelische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Bestätigt wurde indessen der Wirksamkeitsgrad von 97 Prozent bei symptomatischen Infektionen.
Die Daten aus Israel wurden zwischen dem 17. Jänner und dem 6. März erfasst. Konkret besagt die Datenauswertung, dass der Biontech/Pfizer-Impfstoff eine Übertragung des Virus signifikant reduzieren könnte. Mit dem Impfstoff begann am Donnerstag auch die erste Durchimpfung der Bevölkerung des Tiroler Bezirks Schwaz.
97 Prozent Wirksamkeit bei symptomatischen Erkrankungen
Den Daten zufolge zeigte der Impfstoff zudem eine Wirksamkeit von 97 Prozent bei der Vorbeugung von symptomatischen Erkrankungen, schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen. Das entspricht im Wesentlichen der 95-prozentigen Wirksamkeit, die die deutsche Firma Biontech und ihr US-Partner Pfizer aus der entscheidenden klinischen Studie Ende vergangenen Jahres gemeldet hatten. Damals war dem Vakzin attestiert worden, zu 94 Prozent gegen Krankheitssymptome zu schützen.
Die jüngsten israelischen Studien untersuchten die Wirksamkeit des Impfstoffs unter den Bedingungen der tatsächlichen massenhaften Anwendung - nachdem zuvor Untersuchungen lediglich unter klinischen Bedingungen und Beteiligung von nur mehreren Tausend Testpersonen stattgefunden hatten.
mRNA-Impfstoffe wirksamer als vektorbasierte Modelle
Die Präparate von Biontech/Pfizer und Moderna sind sogenannte mRNA-Impfstoffe. „m“ steht für messenger (Bote), „RNA“ für Ribonukleinsäure. Hier ist die mRNA die Bauanleitung für einen Bestandteil des Covid-19-Erregers. Sie gelangt mithilfe winziger Fetttröpfchen in die Körperzellen. Diese stellen dann ebenfalls das Virusprotein her, gegen das der Körper seine Immunantwort entwickelt. Beim Wirksamkeitsgrad müssen sich die vektorbasierten Modelle von Johnson & Johnson und AstraZeneca den neuartigen mRNA-Impfstoffen geschlagen geben.
Ein großer Vorteil bei Johnson & Johnson und AstraZeneca ist, dass man sie bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad Celsius über Monate lagern kann. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer wird dagegen bei rund minus 70 Grad aufbewahrt. Nach jüngsten Informationen der Unternehmen bleibt er jedoch zwei Wochen lang auch bei minus 25 bis minus 15 Grad Celsius stabil. Beim Moderna-Impfstoff muss es mit etwa minus 20 Grad nicht ganz so kalt sein.
Kein anderes Land weltweit hat bei den Impfungen gegen das Coronavirus so viel Tempo gemacht wie Israel. Da 53 Prozent der rund neun Millionen Bürger dem Gesundheitsministerium zufolge mindestens eine Impfstoff-Dosis erhalten haben, hat die Regierung nach und nach Geschäfte, Schulen und auch den Hauptflughafen des Landes wieder geöffnet. 38 Prozent der Bevölkerung hat bereits beide Impfdosen erhalten.
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