Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise machen für die Jahre 2020 und 2021 wohl an die 100 Milliarden Euro aus, hat die Agenda Austria berechnet. Das setzt sich zusammen aus dem Verlust an Wertschöpfung durch den Einbruch des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und die Kosten für die Hilfen der öffentlichen Hand.
Ursprünglich hatten die Wirtschaftsforscher ein Wachstum von 1,2% (2020) und 1,4% (2021) vorausgesagt. Herausgekommen ist dann ein Rückgang des BIP um 6,6% im Vorjahr. Heuer wird es zwar ein bescheidenes Wachstum geben, doch von einer niedrigeren Basis aus.In Milliarden Euro berechnet, liegt Österreichs Wirtschaftsleistung binnen zwei Jahren um rund 60 Milliarden Euro (31+29 Milliarden Euro) unter den ursprünglichen Erwartungen.
Teure Corona-Hilfen und Konjunkturpakete
Dazu kommen die Hilfen und Konjunkturpakete, die sich laut Agenda Austria einmal mit rund 21 Milliarden Euro und im zweiten Jahr mit 18,5 Milliarden Euro zu Buche schlagen (angekündigte Hilfen sind mit dem wahrscheinlichen Auszahlungsgrad einberechnet). „Ohne die staatlichen Hilfen hätten mehr Menschen Arbeit verloren, und der Konsum wäre noch stärker zurückgegangen“, resümiert Agenda-Chef Franz Schellhorn.
Im Handel und im Tourismus wird eine Pleitenwelle nicht zu verhindern sein. Dank der Kurzarbeit gingen trotz eines Rückganges der Arbeitsstunden um 9 Prozent nur 2 Prozent der Arbeitsplätze verloren. Daher habe sich auch die Einkommenslage der privaten Haushalte stabilisiert.
Rasche Impfungen und Digitalisierung vorantreiben
Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, plädiert er neben möglichst raschen Impfungen dafür, die Digitalisierung (z. B. in der Verwaltung und der Bildung) möglichst schnell voranzutreiben. Der Sommer 2020 habe schon gezeigt, wie die Wirtschaftsaktivitäten nach Ende der politisch verordneten Schließungen und Einschränkungen wieder steigen können. Der Erfolg des Home-Office werde zu einer langfristigen Veränderung der Arbeitswelt führen.
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